Karl Marx wird 200

​Trier feiert seinen Weltrevolutionär

Foto: epa/Thomas Frey
Foto: epa/Thomas Frey

TRIER (dpa) - Weltrevolutionäre werden in Deutschland selten gefeiert. Es gibt ja nur wenige. Deswegen ist der 200. Geburtstag von Karl Marx in seiner Heimatstadt Trier etwas ganz Besonderes. Viele prominente Gäste kommen - zur Marx-Party am 5. Mai.

Verehrung und Hass reichen weit über den Tod hinaus. Karl Marx, der als geistiger Vater des Kommunismus gilt, bleibt auch zu seinem 200. Geburtstag am 5. Mai umstritten. In seiner Heimatstadt Trier, wo Marx die ersten 17 Jahre seines Lebens verbrachte, wird der Denker jetzt groß gefeiert. Unter anderem soll eine Riesen-Marx-Statue enthüllt werden, die die Volksrepublik China der Moselstadt geschenkt hat. Klar ist: Wenn das rote Tuch vom insgesamt 5,50 Meter hohen Bronze-Marx gezogen wird, wird auch Kritik und Protest hörbar sein.

Zum Festakt werden rund 200 Ehrengäste erwartet - von SPD-Chefin Andrea Nahles über die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bis zum Vizeminister des Informationsbüros des Staatsrates der Volksrepublik China, Guo Weimin - plus gut 1.000 Trierer. Auch zum anschließenden Bürgerfest.

Im barocken Geburtshaus von Marx, mittlerweile eine Museum, wird eine neue Dauerausstellung über Marx und die Wirkung seiner Ideen bis heute eröffnet. Nahles hält die Festrede. Zum 150. Geburtstag 1968 hatte Willy Brandt das gemacht - damals stritten vor allem Sozialdemokraten, Studentenbewegung und regierende Kommunisten aus der DDR und UdSSR in Trier erbittert um die richtige Marx-Deutung.

Auch zum 200. ist die Geburtstagsparty prominent besetzt: TV-Moderator Günther Jauch liest die Geburtsurkunde von Marx vor - ist er doch der Ururururenkel von Emmerich Grach, der 1818 als zweiter Bürgermeister von Trier die Urkunde unterschrieb. Mit dabei ist auch Schauspieler Mario Adorf, der gerade die Marx-Hauptrolle im Dokudrama «Karl Marx - der deutsche Prophet» übernommen hatte - und der beim Festakt in Trier Gedichte von Marx rezitieren wird. Angesagt haben sich auch etliche Marx-Nachfahren, verrät Museumsleiterin Elisabeth Neu. Darunter die Ururenkelinnen Frédérique und Anne Longuet-Marx. «Es wird ein Familienfest.»

Nicht alle sehen im runden Geburtstag einen Grund zu feiern. Schließlich seien im Namen von Marx in kommunistische Diktaturen unzählige Verbrechen verübt worden, sagt unter anderem die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft. Für den Tag haben sich mehrere Mahnwachen - auch gegen Opfer in China - angekündigt. Ein Protestierer will in einen Hungerstreik treten. Und die AfD hat einen Schweigemarsch durch die Innenstadt angemeldet. Die Linke und die kommunistische DKP wollen als Marx-Bündnis auch demonstrieren - für Marx. Die Polizei kündigt Präsenz mit einem Großaufgebot an.

Der SPD-Bundesvorstand macht noch eine eigene Gedenkveranstaltung mit 500 geladenen Gästen im Theater. Und am Abend wird Linken-Politiker Gregor Gysi an der Uni Trier das Audimax füllen. Am Vorabend des Wiegenfestes wird eine große, gut fünf Millionen Euro teure, rheinland-pfälzische Landesausstellung «Karl Marx 1818-1883. Leben. Werk. Zeit.» eröffnet. In zwei Museen sind rund 400 Exponate aus ganz Europa zusammengetragen worden - nach Angaben der Macher ist es die erste kulturhistorische Ausstellung zu Marx überhaupt. Die Festrede hält EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Wie groß die Marx-Statue sein sollte, wo sie stehen sollte und ob sie sich Trier von China schenken lassen sollte - darüber ist in der Stadt zuvor heftig gestritten worden. Das Jawort für den Mega-Marx kam dann vom Stadtrat - mit dem Tenor: Karl Marx habe Weltgeschichte geschrieben und sei der bekannteste Trierer. Das Denkmal bedeute keineswegs eine Glorifizierung. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD): «Wir machen keine Weltpolitik. Wir wollen Marx in die Stadt reinholen.» Diskussionen über Marx seien erwünscht: «Wir wollen ja die Auseinandersetzung.»

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 03.05.18 17:47
Herr Volkmann, es wird Ihnen nicht gefallen,
aber nach dem Lesen Ihrer reichlichen Beiträge hat N.K. Leupi mit dem Begriff Indoktrination den Inhalt Ihrer Kommentare auf den Punkt gebracht, denn Indoktrination ist eine besonders vehemente, keinen Widerspruch und keine Diskussion zulassende Belehrung. Das geschieht durch gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten. Genau das trifft auf Ihre Beiträge zu.
Hans-Dieter Volkmann 02.05.18 22:47
N.K.Leupi 02.05.18 18:33
Herr Leupi, wer bestimmte Wörter (Indoktrination) benutzt sollte deren Bedeutung in seiner Gesamtheit kennen, sonnst beweisen Sie, was ich ja immer schon kritisiere nur Halbwissen. Ich verteidige zwar meine Kenntnisse vehement und wünsche mir, was ja ganz offensichtlich ist, die Diskussion. Auch höre ich auf Widersprüche wenn sie denn sachlich begründet sind und würde sie, wenn es sie denn gibt, auch nicht zurück halten. Noch etwas, mein Denken ist erlernt und von Unterscheidungsvermögen geprägt. Ich gehöre nicht zu jenen Menschen welche sich einer massenhaften Meinung anschließen nur weil das bequemer ist und eher Zuspruch erwarten lässt. Dann schon lieber gegen den Strom schwimmen.
Norbert Kurt Leupi 02.05.18 18:33
Nachtrag / Herr Hans-Dieter Volkmann
Eigentlich fast unglaublich , aber wahr , wie sich Menschen durch Religion, Bibel und Kirchen das Denken durch " eingebleute Werte " beeinflussen lassen ? Schon gehört : Indoktrination führt zu geistiger Verarmung !
P.I.N.O Maerz 02.05.18 18:30
Herr Volkmann
wie in Ihrem letzten satz richtig geschrieben, alles eine sache des glaubens, mehr nicht...
Hans-Dieter Volkmann 02.05.18 15:16
Thomas Sylten 01.05.18 20:02 Nachtrag
Sie zeugten Kinder von besonderer Größe, sie wurden Riesen genannt, waren stark und sehr brutal. Es kam die Zeit das nur noch acht Menschen, nämlich Noha, seine Frau, seine drei Söhne und deren Frauen im Einklang mit Gott lebten. Gott entschied nun alle Menschen, mit Ausnahme Nohas Familie, eben durch eine Flut zu vernichten. Ich habe versucht Ihre Fragen in Kürze zu beantworten was wegen Platzmangel nicht ganz einfach ist. Wer aber nach Beweisen sucht, soweit das möglich ist, muss sich schon um wissenschaftliche Erkenntnisse z.B. Archäologie bemühen. Dies in Kombination mit dem biblischen Text hat mich zu meiner Überzeugung geführt. Heute stehe ich mit Glaubensbrüdern ständig in Verbindung.
Hans-Dieter Volkmann 02.05.18 15:14
Thomas Sylten 01.05.18 20:02
Guten Tag Herr Sylten, Sie sind ganz Ohr. Gut, ich will es in der Kürze dieses Forum`s versuchen. Wie Sie sicherlich wissen beziehe ich meine Kenntnisse aus der Bibel. Hier gibt es nun die alles entscheidende Frage: "Wie glaubwürdig ist die Bibel?" Hier ziehe ich historische Schriften, die Urschriften, zum Teil bis 1500 Jahre vor Chr. entstanden heran. Archäologische Funde, im vorigen Jahrhundert die Schriftfunde von Kumran, bestätigen Ereignisse die von der Bibel beschrieben wurden. Ganz wichtig. Es gibt nicht einen einzigen wissenschaftlichen Beweis der den biblischen Inhalt als unwahr darstellen kann. In der Vergangenheit hat es biblische Vorhersagen, ich erinnere mal an die Belagerung Jerusalem`s, in diversen Detail`s inclusive Kanibalismus, gegeben, die Jahrhunderte später nachweislich eingetroffen sind. Den biblischen Inhalt habe ich viele Jahre studiert und kann Ihnen sagen das die Engel eine Gemeinschaftsschöpfung von Gott und seinem Sohn dem Erzengel Michael sind. Ebenso ist die Erschaffung des Menschen eine Gemeinschaftsschöpfung von Gott und seinem Sohn. Die Bibel spricht im Plural:" Lasst uns den Menschen machen." Nun der Grund für die Sintflut: Engel sind Geistwesen aus einer höheren Lebensebene. Das heißt auch das sie nicht an Naturgesetze gebunden sind. Ein Teil der Engel hat seine angestammte Lebensebene verlassen in dem sie sich materialisierten und in den Bereich der Menschen gingen.
Jürgen Franke 01.05.18 22:24
Herr Raktin, obwohl Ihre Zeilen nichts mit dem
Thema Karl Marx zu tun haben, freut es mich, dass Sie mir wieder einmal beipflichten konnten.
Thomas Sylten 01.05.18 20:02
Endlich: Gottesbeweis im Farang ?
Herr Volkmann: Da Herr Franke (verständlicher Weise) nicht konkret auf Ihre Anwürfe eingegangen ist, möchte ich - neugierig - den Stab aufnehmen:
Nein, ich weiß nicht, wer Menschen und Engel erschaffen hat - und Sie auch nicht (behaupte ich). Sie wissen auch genau so wenig wie ich den Grund für die Sintflut, ja Sie wissen nicht einmal ob es sie gab. Beweisen (!) Sie mir das Gegenteil - ich bin WIRKLICH ganz Ohr..
Jürgen Franke 01.05.18 14:08
Herr Volkmann, ich mußte mich während
meines Studium auch mit Karl Marx beschäftigen. Damals wurde mir jedoch auch klar, dass sich Marx auf Grund seiner negativen Einstellung, nicht nur zur bürgerlichen Gesellschaft, sondern auch der Kirche gegenüber, in der Beliebtheitsskala des Volkes nicht oben ansiedeln würde. Denn seine These: "Religion ist Opium für das Volk", unterstreiche ich heute noch voll und ganz, denn der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Sobald man jedoch die Kirche nicht zu seinen Freunden zählen kann, hatte man seinerzeit in Westeuropa große Probleme seine Meinung zu äußern. Damit möchte ich auch das Thema mit Ihnen abschließen, denn die Bibel interessiert mich nun wirklich nicht. Opium überlasse ich Ihnen.
Hans-Dieter Volkmann 01.05.18 01:21
Jürgen Franke, Aus dem Buch von Marx
Sehr geehrter Herr Franke, viele Menschen erlauben sich Urteile von Dingen, auch Büchern z.B. Marx bzw. Bibel, von denen sie nicht einmal eine geringe Ahnung haben. Aber immer laut und unsachlich sich äußern. Ich behaupte mal, Sie wissen nicht einmal wer die Menschen bzw. die Engel erschaffen hat. Die meisten Bibelkritiker kennen nur die halbe Wahrheit, wenn überhaupt. Auch der Grund für die Sintflut ist Ihnen nicht bekannt. Überzeugen Sie mich vom Gegenteil.
Jürgen Franke 30.04.18 20:41
Aus den Büchern von Marx hat sich jeder immer.
das herausgezogen, was ihm grade ins Weltbild passte. Das gleiche passiert täglich mit einem anderen Buch, nämlich der Bibel. Es kommt nämlich immer auf die Interpretation dieser Bücher an, damit den Menschen möglichst das Denken abgenommen wird.
Johann Riedlberger 30.04.18 15:11
Wahnsinn!!!!!!
Sie geben sich nicht mal mehr Mühe zu verbergen wessen Geistes Kinder sie sind.Anfang der 90er hatte ich die Hoffnung dass diese mörderische Ideologie im Lokus der Geschichte verschwindet. Damals mühte man sich sein Denkmäler zu entsorgen. Doch die Dummheit seiner Anhänger stirbt nicht aus. Bezeichnend dass Junker als EUDSSR Häuptling die Laudatio hält. Vielleicht feiert man dann auch in Braunau den nächsten runden Geburtstag!