Kanzler Kurz nennt Seenotretter in einem Atemzug mit Schleppern

Der deutsche Innenmiister Horst Seehofer (l.) im Gespräch mit Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (r.). Foto: epa/Philipp Guelland
Der deutsche Innenmiister Horst Seehofer (l.) im Gespräch mit Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (r.). Foto: epa/Philipp Guelland

WIEN/BERLIN (dpa) - Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat privaten Seenotrettern im Mittelmeer vorgeworfen, Migranten in die Mitte Europas bringen zu wollen. Der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» (FAS) sagte Kurz: «Es kann doch nicht sein, dass ein paar Nichtregierungsorganisationen das klare Ziel der 28 Staats- und Regierungschefs in Europa konterkarieren. Und das nicht nur mit dem Ziel, Leben zu retten, sondern gemeinsam mit den Schleppern Menschen nach Mitteleuropa zu bringen.»

Der amtierende EU-Ratsvorsitzende nannte das Schiff «Aquarius 2», das von Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée betrieben wird. Schiffe wie die «Aquarius» versuchten, der libyschen Küstenwache beim Bergen von Migranten zuvorzukommen. Das schaffe absurde Situationen. «Wenn nicht europäische Schiffe retten, sondern libysche oder ägyptische, stellen sich komplexe Rechtsfragen gar nicht erst», sagte Kurz.

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TheO Swisshai 17.10.18 22:11
@Marcel W. Wyss / Ich kann...
wirklich nichts dafür, wenn Sie meinen vorherigen Kommentar nicht richtig gelesen haben. Ich kann Ihnen versichern, dass ich meine Flüchtlingsmeinung nicht um einen Milimeter geändert habe..
Jürgen Franke 15.10.18 15:14
Möglicherweise ist die Zahl der Toten,
die bisher im Mittelmeer zu beklagen sind, noch nicht groß genug, um den Flüchtlingen klar zu machen, welches Risiko sie bei der Überfahrt eingehen, denn das bedeutet nichts weiter, als die Rettung von Menschen, die lebensmüde sind und nicht die Rettung in Seenot geratener Menschen.
TheO Swisshai 14.10.18 17:20
Leute aus Seenot zu retten ist Pflicht,
ob es jetzt angebliche Flüchtlinge sind, oder sonstige Menschen. Es geht jedoch nicht, dass man die Menschen danach nach Europa bringt. Die Leute müssen dahin zurück wo sie herkommen und dazu muss man sie am nächstgelegenen Hafen den Behörden übergeben. Diese sind dann für die Rückführung in die Ursprungsländer verantwortlich. Das heisst, vor Libyen Gerettete, werden nach Libyen zurückgebracht. aber umgekehrt auch, vor der Küste Italiens Gerettete nach Italien. Alles andere wird nicht tolleriert.
Jürgen Franke 14.10.18 15:58
Leider werden noch einige Jahre
vergehen, bis wir in Deutschland einen ähnlichen Politiker an die Macht bekommen, wie die beneidenswerten Österreicher. Was die Jugendorganisation auf ihrer Jahrestagung geleistet hat, war ein Trauerspiel. (Die Satiresendung "Heute Show" hat dieses Thema gut aufgearbeitet). Hier bietet sich kein Nachfolger für eine Merkel an.
Ingo Kerp 14.10.18 13:44
Warum wagt keiner der deutschen Politiker mal so einen Satz zu sagen?