Surferin stellt Weltrekord auf

Kampf zu Wasser und zu Lande 

Die brasilianische Surferin Maya Gabeira nimmt an der zweiten Runde des Billabong Rio Pro im Rahmen der Surf's World Tour am Strand Barra da Tijuca in Rio de Janeiro teil. Foto: epa/Antonio Lacerda
Die brasilianische Surferin Maya Gabeira nimmt an der zweiten Runde des Billabong Rio Pro im Rahmen der Surf's World Tour am Strand Barra da Tijuca in Rio de Janeiro teil. Foto: epa/Antonio Lacerda

RIO DE JANEIRO: Maya Gabeira hat für diesen Erfolg jahrelang gekämpft - auf dem Wasser und zu Lande. In diesem Jahr bezwang sie die 22,40 Meter hohe Welle im Surfer-Hotspot Nazaré in Portugal und stellt damit einen Weltrekord auf.

Die Brasilianerin, die erst mit 14 Jahren angefangen hat zu surfen, ist eine der besten Big-Wave-Surferinnen der Welt. Rund 20 Meter hohe Wellen, die die Surfer wie Punkte erscheinen lassen, zu bezwingen, ist ihr Beruf. Extremes Hochgefühl und die damit verbundene Gefahr sind ihre ständigen Begleiter.

«Ich habe mehr riskiert, als ich normalerweise gerne tue», wurde Gabeirain in der WSL-Mitteilung zitiert. Bei einem Versuch, den damaligen Rekord des US-Amerikaners Garrett McNamara von 23,80 Metern zu brechen, war sie in Nazaré 2013 fast ums Leben gekommen. Nach einem Sturz vom Brett geriet sie in den Strudel der Monsterwellen und wurde bewusstlos. Auch dank ihres Trainers Carlos Burle konnte sie gerettet und wiederbelebt werden. Es folgten Operationen, Physiotherapie und irgendwann wieder Training auf dem Wasser. Auch psychologisch wurde Gabeira begleitet. 2015 zog sie nach Nazaré, um die Welle, die sie fast umgebracht hatte, aus der Nähe zu studieren. Das Ziel blieb das Gleiche: den Rekord zu brechen.

Die Entscheidung für ihren Rekord war so knapp, dass die World Surf League sogar Wissenschaftler einschaltete. Letztlich kam die WSL zu dem Ergebnis, dass Gabeiras Welle rund einen Meter größer war als die der Französin Justine Dupont vom gleichen Wettkampftag. Doch nicht nur deshalb ist ihr Rekord etwas ganz besonderes. Denn sie schlug damit auch die Männer in der Jahreswertung. Kai Lenny aus den USA bezwang mit 21,33 Meter die höchste Welle des Jahres.

Fast so groß wie Maya Gabeiras Kampf auf dem Wasser war der Kampf, dass das Guinness Buch der Rekorde eine Frauen-Kategorie einführte. «Dass eine Frau tatsächlich die größte Welle des Jahres insgesamt geritten ist, war für mich etwas, wovon ich vor Jahren geträumt hatte», wurde Gabeira zitiert. «Zu sehen, dass das passiert, ist unglaublich. Dies ist eine extrem männlich dominierte Sportart, so dass es recht selten vorkommt, dass eine Frau in der Lage ist, dies zu schaffen.»

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