Italien greift härter durch

​Kampf gegen zweite Corona-Welle

Foto: epa/Giuseppe Lami
Foto: epa/Giuseppe Lami

ROM: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen in Italien verschärft die Regierung in Rom ihren Kurs im Kampf gegen die Virus-Ausbreitung. Gesundheitsminister Roberto Speranza bestätigte am Dienstag im Parlament Berichte, dass das Kabinett diese Woche per Dekret eine nationale Pflicht zum Tragen von Coronaschutz-Masken erlassen werde. «Die Masken sind ein wesentliches Instrument, um der Verbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken», sagte der Minister vor der Abgeordnetenkammer in Rom. Das Kabinett wolle den Erlass voraussichtlich am Mittwoch fertigstellen. Außerdem müssten Menschenansammlungen dringend vermieden werden. Rom werde die Kontrollen dabei verschärfen, kündigte er an.

Nach Angaben Speranzas lagen die Corona-Zahlen in Italien zuletzt bei 45 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen. Frankreich und Spanien hätten um vieles höhere Werte, sagte er. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten nannte am Dienstag für Italien den Wert von 46,5 Fällen in zwei Wochen - und für Deutschland 35,1 pro 100.000 Einwohner.

Die Pflicht, in dem Mittelmeerland außer Haus grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte noch diese Woche starten.

Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden.

Die Behörden verzeichneten in den jüngsten Wochen einen erheblichen Anstieg der Infektionszahlen. Obwohl die Pandemie bisher als unter Kontrolle gilt, wuchs die Angst vor einer zweiten Welle deutlich. Am Dienstag gab es 2677 neu registrierte Corona-Ansteckungen in 24 Stunden, 28 Menschen starben mit oder an der Viruskrankheit. Die Zahl der Toten in Italien übersprang damit die Marke von 36.000.

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