UN schafft keinen Durchbruch im Jemen

UN-Vermittler Martin Griffiths. Foto: epa/Yahya Arhab
UN-Vermittler Martin Griffiths. Foto: epa/Yahya Arhab

SANAA (dpa) - Im Kampf um die strategisch wichtige Hafenstadt Hudaida in Jemen hat UN-Vermittler Martin Griffiths bei seinem Besuch in dem Bürgerkriegsland keinen Durchbruch erzielt.

Der Gesandte habe die Huthi-Rebellen bei Treffen in der Hauptstadt Sanaa gebeten, die Stadt friedlich zu übergeben, sagte ein Sprecher der Aufständischen, Ali al-Kahum, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir werden nicht erlauben, die Stadt und den Hafen von Hudaida zu übergeben und haben das Recht, unser Land zu verteidigen», betonte der Sprecher. Am südlichen Stadtrand Hudaidas am Roten Meer eroberten Regierungstruppen nach eigenen Angaben unterdessen den örtlichen Flughafen.

Die Einheiten der international anerkannten Regierung des Landes, die gegen die Huthi-Rebellen kämpft, hatten vor knapp einer Woche einen Angriff zur Rückeroberung Hudaidas begonnen. Über den Seehafen in der Stadt am Roten Meer laufen mehr als 70 Prozent der dringend benötigten humanitären Hilfe für den von den Huthis beherrschten Norden des Jemens. Weiten Teilen des bitterarmen Landes droht nun der endgültige Kollaps.

Am umkämpften Flughafen in Hudaida, der etwa zehn Kilometer Luftlinie vom Hafen entfernt liegt, waren die Regierungstruppen am Dienstagmorgen nach heftigen Kämpfen vorgerückt. Armeekreise sagten am Abend, sie hätten das gesamte Areal unter Kontrolle gebracht. Das wurde zunächst nicht von den Aufständischen oder einer unabhängigen Quelle bestätigt. Unterstützt wird die Armee von einer saudisch geführten Militärkoalition, die in den vergangenen Tagen schwere Luftangriffe auf die Huthi-Stellungen flog.

Die Huthis, die von Saudi-Arabiens schiitischem Erzfeind Iran unterstützt werden, halten seit Jahren weite Teile im Norden des Landes inklusive der Hauptstadt Sanaa.

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