Jury für Prozess um Museums-Anschlag ausgewählt

Hohe Sicherheitsvorkehrungen vor Prozessbeginn vor dem Gerichtsgebäude in Brüssel am Montag.Foto: epa/Olivier Hoslet
Hohe Sicherheitsvorkehrungen vor Prozessbeginn vor dem Gerichtsgebäude in Brüssel am Montag.Foto: epa/Olivier Hoslet

BRÜSSEL (dpa) - Die Jury beim Prozess um den islamistischen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel wird aus acht Männern und vier Frauen bestehen.

Das Schwurgericht der belgischen Hauptstadt habe die zwölf Geschworenen am Montag aus rund 200 Menschen ausgewählt, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Der Prozess gegen den Hauptverdächtigen Mehdi Nemmouche sowie den Mitangeklagten Nacer Bendrer beginnt am Donnerstag. Ihre Tat war der erste Anschlag in Europa mit einem Bezug zur Terrororganisation Islamischer Staat.

Nemmouche soll am 24. Mai 2014 im Jüdischen Museum ein israelisches Touristenpaar, eine Französin und einen Belgier erschossen haben. Sechs Tage später nahmen Ermittler den damals 29 Jahre alten Franzosen in Südfrankreich fest, später wurde er nach Belgien ausgeliefert. Bei seiner Festnahme hatte er unter anderem eine Kalaschnikow dabei, die in die Flagge der Terrorgruppe ISIS eingehüllt war, die inzwischen nur noch Islamischer Staat (IS) heißt. Der Mann soll nach Angaben der Ermittler als selbsternannter «Gotteskrieger» zuvor in Syrien gekämpft haben.

Der Prozess soll bis zu sechs Wochen dauern. In der kommenden Woche sollen die beiden Angeklagten in den Zeugenstand kommen. Der Anschlag auf das Jüdische Museum war der Startpunkt einer ganzen Reihe von Anschlägen in Europa, bei denen es einen IS-Bezug gab oder die der IS für sich beanspruchte. Zuletzt hatte es im Dezember einen Anschlag mit fünf Toten im französischen Straßburg gegeben, den der IS für sich reklamierte.

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