NAYPYIDAW: Die Junta in Myanmar hat den Ausnahmezustand in dem Krisenland um weitere sechs Monate bis Februar 2023 verlängert. Militärchef Min Aung Hlaing habe bei einer Sitzung des Sicherheitsrates betont, die Maßnahme sei notwendig, um im früheren Birma Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, berichtete die staatliche Zeitung «Global New Light of Myanmar» am Montag. Der Vorschlag sei einstimmig angenommen worden. Das Militär stellte der Zeitung zufolge auch Wahlen in Aussicht, nannte jedoch keinen Termin.
Die Generäle hatten am 1. Februar 2021 geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Der daraufhin verhängte Ausnahmezustand wurde seither immer wieder verlängert. Myanmar versinkt seit dem Umsturz in Chaos und Gewalt. Die Junta unterdrückt brutal jeden Widerstand.
Gegen Suu Kyi wurden zahlreiche Verfahren eingeleitet. Nach dem Putsch stand sie zunächst unter Hausarrest, Ende Juni wurde sie ins Gefängnis verlegt. Vor einer Woche ließ die Junta trotz internationaler Proteste vier im Januar verurteilte Dissidenten - darunter einen bekannten Hip-Hop-Künstler und einen bekannten Demokratieaktivisten - ohne Vorwarnung für die Familien hinrichten.