BRÜSSEL/BERLIN (dpa) - Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelobt.
Besonders ihre Flüchtlingspolitik hob er hervor. «Angela Merkel hat im Herbst 2015 richtig gehandelt, die Geschichte wird ihr recht geben. Hätte sie die deutschen Grenzen geschlossen, wären Österreich und Ungarn unter der Last der Flüchtlinge zusammengebrochen. Das ist die Wahrheit», sagte Juncker der «Bild»-Zeitung (Freitag).
Auf die Frage, ob Merkel die Europäische Union geführt oder gespalten hat, antwortete Juncker: «Von Berlin aus kann man in Europa sehr viel bewirken. Aber eine einzelne Person kann die EU weder führen noch spalten. Man braucht in Europa immer dauerhaft verlässliche Verbündete und viele Freunde, wenn man etwas erreichen will.» Deutschland sei in der EU allerdings kein Schnellboot, sondern ein träger Tanker. In entscheidenden Momenten habe Merkel mit anderen «klugen Köpfen» aber «die Dinge und Menschen zusammengebracht».