Ziemiak soll neuer CDU-Generalsekretär werden

Foto: epa/David Hecker
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HAMBURG (dpa) - Es ist die erste wichtige Personalentscheidung der neuen CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer. Und sie kommt überraschend schnell. Das dürfte als Signal der Geschlossenheit gedacht sein.

Der Chef der Unions-Nachwuchsorganisation Junge Union, Paul Ziemiak, soll Generalsekretär der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag am Rande des Parteitages in Hamburg. Demnach will Kramp-Karrenbauer die Personalie ihres neuen Parteimanagers bereits am Vormittag den rund 1.000 Delegierten präsentieren. Er könnte dann auch offiziell auf ihren Vorschlag hin gewählt werden. Ziemiak wäre Kramp-Karrenbauers direkter Nachfolger als Generalsekretär.

Der 33-jährige Ziemiak gilt als Freund von Gesundheitsminister Jens Spahn, der im Rennen um den Vorsitz unterlegen war. Kramp-Karrenbauer könnte mit der überraschenden Personalie sowohl die Jungen in der Partei als auch konservative Kritiker der Politik der bisherigen Vorsitzenden Angela Merkel ansprechen. Dies wäre auch ein Signal Kramp-Karrenbauers, mit dem sie eine tiefere Spaltung der Partei verhindern will.

Am Freitag war die frühere saarländische Ministerpräsidentin in einer Kampfabstimmung gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz zur Nachfolgerin von Kanzlerin Angela Merkel zur CDU-Vorsitzenden gewählt worden.

Am zweiten Tag des Parteitags stand am Vormittag auch eine Rede von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) auf dem Programm. Er hatte seine Partei nach der Wahl von Kramp-Karrenbauer zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung aufgerufen. «Allen ist nach dieser Wahlentscheidung klar, dass die CDU nur stark ist, wenn alle Parteimitglieder und alle Parteiflügel an einem Strang ziehen», sagte Brinkhaus der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. «Dieser Wille ist so verbreitet, wie lange nicht.» Er lobte den unterlegenen Kandidaten Friedrich Merz, der seine Anhänger zur Unterstützung der neuen Vorsitzenden aufgerufen hatte. Ihm gebühre dafür großer Respekt.

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Jürgen Franke 09.12.18 15:02
Mit dieser Person hat die CDU sicherlich eine
gute Wahl getroffen. Er hat in der Vergangenheit deutliche Kritik an der Politik Merkels geäußert. Alleine seine Aussage: "Wer die Scharia mehr achtet, als das Grundgesetz, dem helfen keine Integrationskurse, sondern nur das Gefängnis", macht ihn mir sympathisch.