RANGUN (dpa) - Ein Gericht in Myanmar hat erneut 14 Tage Untersuchungshaft für zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters angeordnet. Die Männer befänden sich im Gefängnis Insein am Stadtrand von Rangun, wie ihr Anwalt Than Zaw Aung am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Er versuche derzeit, Besuche von Familienangehörigen zu organisieren.
Am 12. Dezember wurden die zwei einheimischen Reuters-Mitarbeiter unter Berufung auf ein aus der britischen Kolonialzeit stammendes Gesetz zu Staatsgeheimnissen festgenommen. Sie sollen angeblich Unterlagen zum Vorgehen des myanmarischen Militärs gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in der Krisenregion Rakhine besessen haben. Bei einer Verurteilung droht den Journalisten bis zu 14 Jahre Haft.
Nach UN-Angaben sind mehr als 640.000 Rohingya über die Grenze ins benachbarte Bangladesch geflohen. In Myanmar ist das Militär auch nach dem Ende der jahrzehntelangen Diktatur noch an der Regierung beteiligt.