Johnson will Wirtschaft mit Infrastrukturprogramm ankurbeln

Das Büro des britischen Premierministers, 10 Downing Street, zeigt den Besuch des britischen Premierministers Boris Johnson (R) an der Ealing Fields High School vor deren Eröffnung in London. Foto: epa/Andrew Parsons
Das Büro des britischen Premierministers, 10 Downing Street, zeigt den Besuch des britischen Premierministers Boris Johnson (R) an der Ealing Fields High School vor deren Eröffnung in London. Foto: epa/Andrew Parsons

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson will die von der Corona-Pandemie gebeutelte Wirtschaft in seinem Land mit einem großen Investitionspaket wieder in Schwung bringen. Das kündigte der konservative Politiker am Montag in einem Interview bei dem neuen Radiosender «Times Radio» an.

Unter anderem soll eine Milliarde Pfund (rund 1,1 Mrd Euro) in den kommenden zehn Jahren in den Bau und die Sanierung von Schulen fließen. Neben Investitionen in Bildungseinrichtungen nannte Johnson auch die weitere Infrastruktur und den Bereich Technologie. Mehr Details wollte Johnson am Dienstag bei einer Rede vorstellen. Er verglich die Maßnahme mit der «New Deal»-Politik des früheren US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt nach der Weltwirtschaftskrise im frühen 20. Jahrhundert. Der Sparpolitik der vergangenen Jahre erteilte er eine klare Absage.

Die Coronakrise hat der britischen Wirtschaft einen erheblichen Schock versetzt. Wie das Statistikamt ONS kürzlich mitteilte, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im April um 20 Prozent gemessen am Vormonat. Es ist der größte Einbruch von Monat zu Monat, der jemals verzeichnet wurde und drei Mal so groß wie in der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/9. Im Vergleich zu Februar war das britische Bruttoinlandsprodukt im April sogar um ein Viertel kleiner. Die Produktion brach in allen Bereichen ein.

Vergangene Woche hatte Johnson weitgehende Lockerungen der Corona-Maßnahmen angekündigt, die vom 4. Juli an in Kraft treten sollen. Noch am Montag sollte zudem eine Liste von Ländern veröffentlicht werden, die von der umstrittenen Quarantänepflicht für Reisende ausgenommen werden sollen. Deutschland ist Berichten zufolge darunter. Großbritannien ist mit mehr als 43.500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas.

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