Johnson & Johnson-Impfstoff vor allem für Menschen ab 60

Foto: Pixabay
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BERLIN: Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson wird in Deutschland künftig in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt. Nach ärztlicher Aufklärung können sich aber auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag erfuhr.

Die Priorisierung für diesen Impfstoff wird in Arztpraxen und bei Betriebsärzten zugleich aufgehoben. So verfahren wird bereits ab diesem Montag. Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wollte das Vorgehen am Morgen in Berlin erläutern.

Wie es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz heißt, nehmen die Ministerinnen und Minister «die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson» ernst. Ähnlich wie bei dem Impfstoff von Astrazeneca war es sehr selten zu solchen schweren Nebenwirkungen gekommen.

Die Ständige Impfkommission in Deutschland habe vor diesem Hintergrund die Empfehlung einer Verimpfung des Präparats «für Personen im Alter >60» vorgeschlagen. Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca soll eine Impfung damit aber nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoanalyse auch bei Unter-60-Jährigen möglich sein. Das Besondere am Impfstoff von Johnson & Johnson ist, dass anders als bei den bisher zum Einsatz kommenden Corona-Impfstoffen nur eine Spritze davon zum vollen Schutz ausreicht.

Erst in der vergangenen Woche hatten die Gesundheitsminister beschlossen, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca künftig für alle möglich sind, wenn sich Impfwillige mit ihrem Arzt dafür entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste wurde auch für diesen Impfstoff damit schon voll aufgehoben.

Von den 34,4 Millionen in Deutschland verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund 18.000 von Johnson & Johnson. Die Lieferungen sollten nun zunehmen. Bis zum Wochenende wurden 7,6 Millionen oder 9,1 Prozent aller Bundesbürger voll geimpft. Bald jeder Dritte hat mindestens eine erste Spritze bekommen: 32,3 Prozent.

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