JASPER: Zerstörte Häuser, verbrannte Bäume: Die Waldbrandsaison in Kanada ist in vollem Gang. Für Besucher bleibt ein Nationalpark weiter geschlossen.
In Kanada wüten derzeit hunderte Waldbrände. Nach Angaben der zuständigen Behörde CIFFC (Canadian Interagency Forest Fire Center) gibt es über 800 aktive Brände - 223 davon sind außer Kontrolle. Betroffen von den Flammen ist demnach auch der bei Touristen beliebte Jasper-Nationalpark im Westen des Landes. Dort brennt es seit Wochen.
Aufgrund der Waldbrandaktivität sei der Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains für Besucherinnen und Besucher derzeit geschlossen, hieß es auf der Webseite des Parks. Alle Camping-Reservierungen bis 3. September seien storniert worden. Betroffen von den Bränden sei ein Gebiet von mehr als 33.000 Hektar.
«Man hat das Gefühl, Teil einer Apokalypse oder eines Kriegsgebiets zu sein»
Nach einer Evakuierungsanordnung konnten die Anwohner am vergangenen Freitag nach Wochen in den gleichnamigen Ort Jasper zurückkehren, wie die kanadische Nachrichtenagentur Canadian Press berichtete. Fast ein Drittel der städtischen Struktur sei durch die Brände zerstört worden.
Fotos zeigten, wie ganze Wohnviertel den Flammen zum Opfer fielen. Neben Trümmern von Häusern waren ausgebrannte Autos und verkohlte Bäume zu sehen. «Man hat das Gefühl, Teil einer Apokalypse oder eines Kriegsgebiets zu sein», wurde eine Bewohnerin zitiert.
Im vorigen Jahr war Kanada von Waldbränden in noch nie gekanntem Ausmaß heimgesucht worden. Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten.