PHUKET: Im größten Tempel der Urlaubsinsel Phuket geht es jeden Tag zu wie Silvester: Aus einem großen Ofen in Form eines Bienenstocks knallt und qualmt es auf dem Gelände des buddhistischen Wat Chalong im Minutentakt. Die Feuerwerkskörper werden praktischerweise gleich in speziellen Tempel-Shops feilgeboten.
Ein dick vermummter Mitarbeiter nimmt die Bündel von Besuchern in Empfang und gibt diese durch ein Türchen ins Feuer des Ofens. Dann heißt es warten, bevor aus dem Steinbau ohrenbetäubender Lärm erschallt. Kurz darauf strömt Rauch aus der oberen Öffnung.
Spektakel in reizvollem Tempel
Die Gläubigen schauen dem Spektakel – aus gebührender Entfernung – gebannt zu. Umrahmt wird das Treiben von der reizvollen rot-goldenen Tempelanlage mit ihren Chedis und den reich verzierten Gebetshallen.
So mancher hofft offenbar, die guten Geister durch das Geknalle gnädig zu stimmen – und die bösen zu vertreiben. „Aber viele Buddhisten kommen auch zum Wat Chalong, weil sie um etwas bitten wollen“, erzählt der Fahrer Chai, der vor der Corona-Pandemie regelmäßig Touristen über die Insel gefahren hat. „Wenn der Wunsch dann in Erfüllung gegangen ist, bedanken sie sich mit einem Feuerwerk im Tempel.“
Brauch mit chinesischen Wurzeln
Die Thais sollen diese Art von Brauch vom Reich der Mitte übernommen haben, wo das Feuerwerk bekanntlich erfunden wurde. Seit den 1820er Jahren wanderten viele Chinesen nach Phuket ein, um in den einträglichen Zinnminen der Insel zu arbeiten. Noch heute leben viele ihrer Nachfahren auf Phuket.
Mehr über den Wat Chalong erfahren Sie unter www.wat-chalong-phuket.com.