Japans Regierung: Impfungen keine Bedingung für Olympia

Ein mit einer Schutzmaske bekleideter Passant geht in Tokio an einer Werbetafel für die verschobenen Olympischen Spiele vorbei. Foto: epa/Franck Robichon
Ein mit einer Schutzmaske bekleideter Passant geht in Tokio an einer Werbetafel für die verschobenen Olympischen Spiele vorbei. Foto: epa/Franck Robichon

TOKIO: Japans Regierung will auch ohne Impfungen gegen das Coronavirus die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer durchziehen. «Wir erwägen umfassende Maßnahmen, um sichere und geschützte Spiele zu veranstalten, auch ohne dass Impfstoffe zur Bedingung werden», erklärte Regierungssprecher Katsunobu Kato am Dienstag. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, hatte eine Impfpflicht für Athleten schon mehrere Male ausgeschlossen.

Die Organisatoren werben aber dafür, dass sich möglichst viele Sportler und andere Tokio-Reisende impfen lassen. An den Spielen sollen rund 11.000 Athleten aus aller Welt teilnehmen. Hinzu kommen Funktionäre, Helfer und Medienvertreter. Weiterhin offen ist die Frage, ob auch Zuschauer zugelassen werden. Japan will laut Regierungschef Yoshihide Suga mit ersten Impfungen Ende Februar beginnen. Japan startet rund zwei Monate später als einige westliche Staaten, da man zuerst noch Tests an Japanern für erforderlich hält.

Japan will zunächst mit dem medizinischem Personal beginnen. Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter sollen als nächste folgen, möglicherweise Ende März. Danach sind Personen mit Vorerkrankungen dran sowie jene, die alte Menschen pflegen. Wegen der Corona-Pandemie waren die ursprünglich für das vergangene Jahr geplanten Spiele in Tokio auf diesen Sommer (23. Juli bis 8. August) verschoben worden.

Inzwischen verhängte die Regierung jedoch für den Großraum Tokio sowie weitere Präfekturen erneut den Notstand, weil die Zahlen der Corona-Neuinfektionen auf immer neue Höchstwerte gestiegen waren. Japan hat bislang mehr als 330.000 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt und rund 4500 Tote gemeldet. Damit steht das Land allerdings im internationalen Vergleich noch recht gut da.

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