Japans faszinierende Welt der Gullydeckel: Jetzt auch illuminiert

TOKOROZAWA: Wer achtet beim Spaziergang schon auf Gullydeckel? In Japan mit seinen zahllosen kulturellen Sehenswürdigkeiten lohnt es sich jedoch, gelegentlich auch mal den Blick nach unten zu richten. Denn sonst verpasst man eine der kuriosesten und faszinierendsten Besonderheiten des Landes: bunte Designer-Gullydeckel. In Japan sind die gut 40 Kilogramm schweren Platten nämlich nicht einfach nur lieblos gefertigte Schachtabdeckungen, sondern oft wahre Kunstwerke, die viele Liebhaber haben und Japans Regionen als Touristenmagneten dienen.

Jetzt gibt es erstmals sogar beleuchtete Gullydeckel: Als erste Gemeinde hat die Stadt Tokorozawa in Tokios Nachbarprovinz Saitama «illuminierte» Gullydeckel mit Manga- und Anime-Motiven auf Gehwegen installieren lassen, wie ein Sprecher der örtlichen Abwasserbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mitteilte.

Die an 28 Stellen auf Gehwegen installierten Kanaldeckel bestünden an der Oberfläche aus Scheiben aus thermoplastischem Kunststoff, unter denen sich Motive aus Manga-Comics und Anime-Streifen des Verlages Kadokawa befinden, erklärte der Sprecher. Im Hintergrund werden die bunten Motive mit Hilfe von mit Solarstrom betriebenen LED-Lämpchen beleuchtet.

Die Gullydeckel sind die neueste Variante in einer schier endlosen Reihe an farbenfrohen Kanalabdeckungen, die sich seit vielen Jahren in ganz Japan großer Beliebtheit erfreuen. Viele Kommunen nutzen die oft bemalten gusseisernen Schachtabdeckungen, um regionale Besonderheiten oder ihre Stadtgeschichte zu illustrieren. Unter den Tausenden von Motiven sind Blumen und Landschaften besonders beliebt, aber auch örtliche Maskottchen sowie Figuren aus Comics und Anime.

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