Japan besorgt über mögliches Manöver-Ende

Der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera zeigt sich besorgt. Foto: epa/Wallace Woon
Der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera zeigt sich besorgt. Foto: epa/Wallace Woon

TOKIO (dpa) - Japan bereitet die Andeutung von US-Präsident Donald Trump Sorgen, die Militärmanöver mit dem gemeinsamen Verbündeten Südkorea möglicherweise zu beenden.

Die Manöver der Schutzmacht USA mit Südkorea wie auch die in Südkorea stationierten US-Truppen spielten eine «wichtige Rolle für die Sicherheit Ostasiens», sagte der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera am Mittwoch zu Reportern. Trump hatte am Vortag bei seinem historischen Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gesagt, die gemeinsamen Manöver mit Südkorea seien «Kriegsspiele», die viel zu viel Geld kosteten. Japan ist wie Südkorea Verbündeter der USA.

Tokio, das sich durch Nordkoreas Raketen bedroht sieht, will sich nicht mit bloßen Versprechungen abfinden, sondern will von Nordkorea konkrete Schritte zur Abrüstung sehen. Zwar begrüßte der japanische Regierungschef Shinzo Abe das Gipfeltreffen in Singapur als einen Schritt hin zu einer umfassenden Lösung der Probleme mit Nordkorea. Sein Verteidigungsminister Onodera machte am Tag darauf laut Medien jedoch klar, dass Japan an seinen Plänen zum Ausbau seiner Raketenabwehr festhalte. So sollen zwei auf dem Land installierte Aegis-Systeme mit Abfangraketen angeschafft werden. Sie sollen die auf Schiffen sowie schon an Land stationierte Abwehrsysteme ergänzen.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 14.06.18 15:28
Liebe Südkoreaner, liebe Japaner, wenn die Nummer mit dem Kim funktionieren sollte, wie zwischen Trump und Kim in Singapur vereinbart, ist der Gedanke der US-Schutzmacht nichts mehr wert. So etwas kippt Trump innerhalb von Sekunden auf den Müllhaufen der Geschichte. Also, bitte aufwachen und nach neuen Partnern suchen, muß Europa ja auch.