Japan lässt Zerstörer durch Taiwanstraße fahren

Japanischer Zerstörer Sazanami. Foto: epa/Franck Robichon
Japanischer Zerstörer Sazanami. Foto: epa/Franck Robichon

TOKIO: Ungeachtet chinesischer Proteste fuhr kürzlich die Deutsche Marine mit zwei Schiffen durch die umstrittene Meerenge zwischen China und Taiwan. Nun machte Japan das Gleiche.

Vor dem Hintergrund der Spannungen wegen Chinas wachsenden Machtstrebens hat Japans Marine einem Medienbericht zufolge erstmals ein Kriegsschiff durch die Taiwanstraße fahren lassen. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Demnach durchquerte der Zerstörer «Sazanami» am Vortag zusammen mit australischen und neuseeländischen Schiffen die schmale Meerenge zwischen China und Taiwan.

Das chinesische Militär habe die Durchfahrt «in Übereinstimmung mit dem Gesetz» behandelt, erklärte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking, ohne weitere Details zu nennen. China sei in Bezug auf Japans politische Absichten höchst wachsam und habe seine Haltung bei der japanischen Seite zum Ausdruck gebracht.

China droht der demokratischen Inselrepublik Taiwan mit einer gewaltsamen Eroberung zum Zwecke einer «Wiedervereinigung» und zählt die Taiwanstraße zu seinem Territorium, was für Proteste bei den Anrainerstaaten sorgt. Japan, seine Schutzmacht USA und andere Nachbarn Chinas werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor. Vor dem Hintergrund dieser Spannungen durchquerten erst vor wenigen Tagen auch die deutsche Fregatte «Baden-Württemberg» und der Einsatzgruppenversorger «Frankfurt am Main» auf dem Weg von Südkorea zu den Philippinen die Taiwanstraße. Die Durchfahrt sorgte für große Aufmerksamkeit.

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