IWF: Weltwirtschaft kann nicht mehr schneller wachsen

IWF-Wirtschaftsberater und Leiter der Forschungsabteilung Maurice Obstfeld. Foto: epa/Shawn Thew
IWF-Wirtschaftsberater und Leiter der Forschungsabteilung Maurice Obstfeld. Foto: epa/Shawn Thew

NUSA DUA (dpa) - Die Weltwirtschaft kann ihr Wachstumstempo vorerst nicht erhöhen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) nahm am Dienstag seine eigene April-Prognose eines weltweiten Wirtschaftswachstums für die Jahre 2018 und 2019 von zunächst 3,9 Prozent leicht auf das Niveau des Vorjahres von 3,7 Prozent zurück.

Die Prognose für das Wachstum in Deutschland korrigierte der IWF sogar noch deutlicher nach unten: Die Wirtschaft der Bundesrepublik werde in beiden Jahren nur um je 1,9 Prozent wachsen. Für 2018 sind das 0,6 Punkte weniger als noch im April prognostiziert.

«Die Wahrscheinlichkeit weiterer negativer Schocks für unsere Wachstumsvorhersage ist gestiegen», sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld am Dienstag bei der Vorstellung des Weltwirtschaftsberichtes im indonesischen Nusa Dua. «Das Wachstum wird von nicht nachhaltigen politischen Maßnahmen getrieben», fügte er vor allem mit Blick auf die USA hinzu.

Die derzeit positive Situation in den Vereinigten Staaten sei von prozyklischen Stimuli des Staates mitverursacht und werde nach Aufhebung dieser Effekte zurückgehen. Der IWF habe deswegen auch die US-Prognose bereits für 2019 angepasst. Auch für die Eurozone wurde die Voraussage im Vergleich zum April dieses Jahres um 0,1 Punkte nach unten korrigiert. In Entwicklungs- und Schwellenländern sieht der IWF sogar eine Verlangsamung um 0,2 Punkte im laufenden und 0,4 Punkte im nächsten Jahr.

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