IWF-Chefin Lagarde geht auf Distanz zu Trump

IWF-Chefin Christine Lagarde. Foto: epa/Made Nagi
IWF-Chefin Christine Lagarde. Foto: epa/Made Nagi

NUSA DUA (dpa) - IWF-Chefin Christine Lagarde ist in wesentlichen wirtschaftspolitischen Fragen auf Distanz zu US-Präsident Donald Trump gegangen. Das internationale System des weltweiten Handels dürfe nicht zerstört werden, sagte Lagarde zur Eröffnung der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Nusa Dua (Indonesien). Ihre Forderung: «Repariert es, aber zerstört es nicht.» Die Regeln des Welthandels hätten allen Nationen Nutzen gebracht.

Lagarde betonte auch, dass Zentralbanken ihre Zinsentscheidungen entsprechend ökonomischen Indikatoren treffen müssten. Wenn das Wachstum stark und die Arbeitslosigkeit extrem niedrig sei, müssten die Zentralbanken «die Entscheidungen treffen, die sie treffen», betonte die frühere französische Finanzministerin.

US-Präsident Trump hatte zuvor der US-Notenbank vorgeworfen, sie sei «verrückt geworden». Die Federal Reserve hat in diesem Jahr bereits dreimal den Leitzins in den USA erhöht, ein vierter Schritt erscheint wahrscheinlich. Trump befürchtet offensichtlich vor den Kongresswahlen, dass der Boom in der US-Wirtschaft dadurch gebremst werden könnte.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Ingo Kerp 12.10.18 14:56
So sehr sich Trump und Erdowahn kontraproduktiv gegen Zinserhoehungen aussprechen, so betont Madame Lagarde die Notwendigkeit. So werden diese 3 niemals gute Freunde.