Itthipols Verjährungsfrist endet am Sonntag

Ittipol Khunpluem. Foto: The Nation
Ittipol Khunpluem. Foto: The Nation

PATTAYA: Der Fall gegen Thailands scheidenden Kulturminister und ehemaligen Bürgermeister von Pattaya-City Itthipol Khunpluem wird bald verjähren, was bedeutet, dass die Anklage gegen ihn fallen gelassen wird, wenn er bis zum Ende seiner Amtszeit als Kulturminister am Freitag (8. September 2023) auf der Flucht bleibt, so eine mit der Angelegenheit vertraute Nachrichtenquelle am Mittwoch (6. September 2023).

Khun Itthipol wird des Machtmissbrauchs beschuldigt, weil er 2008 während seiner Amtszeit als Bürgermeister von Pattaya-City eine illegale Baugenehmigung für den Bau des Waterfront Condominium am Fuße des Berges Phra Tamnak am Hafen Bali Hai in Süd-Pattaya erteilt hat.


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Der Fall hat eine Verjährungsfrist von 15 Jahren und wird am Sonntag (10. September 2023) enden, so die Quelle. Da das Gericht am Wochenende geschlossen ist, wäre Khun Itthipol frei, wenn die Beamten ihn nicht bis zum Ende der Bürozeit (16.30 Uhr) am Freitag vorführen könnten, und die Anklage könnte nicht erneut erhoben werden, hieß es weiter.

Am Dienstag (5. September 2023) hatte das Zentrale Strafgericht für Korruptions- und Fehlverhaltensfälle einen Haftbefehl gegen Khun Ittipol erlassen, nachdem er sich nach einer Vorladung am Montag (4. September 2023) nicht bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hatte.

Neun weitere Personen, von denen angenommen wird, dass sie an der Erteilung der Genehmigung beteiligt waren, wurden ebenfalls aufgefordert, sich am Montag bei der Staatsanwaltschaft zu melden. Gegen diejenigen, die nicht erschienen waren, wurden Haftbefehle erlassen.

Die Quelle vermutete, dass die Ermittler der Nationalen Antikorruptionskommission ungewöhnlich lange brauchten, um in einem einfachen Korruptionsfall Beweise zu sammeln und die Akten vorzulegen.

Das Büro des Generalstaatsanwalts erhielt die Akten der Ermittler erst am 3. August 2023 dieses Jahres und beschloss, am 30. August 2023 Anklage gegen die Angeklagten zu erheben.

Khun Ittipol, 49, war von 2019 bis 2023 Kulturminister in der Regierung Prayut Chan-o-cha und von 2008 bis 2016 Bürgermeister von Pattaya City.

Seine Familie gilt als eine der einflussreichsten in der Ostküstenprovinz Chonburi.

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joe bachmann 08.09.23 18:30
zitat: seine familie gilt als eine der einflussreichsten in chonburi

der einfluss scheint seeehr weit zu reichen und es muss sehr viel druck auf massgebliche personen ausgeübt worden sein. anders hätte das selbst in thailand nicht funktioniert.
hätte jemand ohne den nötigen einfluss dasselbe verbrechen begangen wäre er längst verurteilt und hätte sogar bereits einen grossteil der knastzeit verbüsst.
Ingo Kerp 08.09.23 13:40
Was immer für ein Vergehen, Verbrechen oder was auch immer es ist vorliegt, es gibt 2 unumstoeßliche Loesungen für solche Fälle. Entweder hat man genügnd finanzielle Mittel um das "Problem" sofort und vor Ort zu loesen oder, man reist ins Ausland und wartet die Verjährung ab, die man sich im Kalender notieren kann.
leschim alex 07.09.23 14:40
Vermute, das die "Nationale Antikorruptions-.....
..... kommision" zu sehr mit Zaehlen und Ausgeben von Geld beschaeftigt war um rechtzeitig vor der Verjaehrung Beweise zu sammeln und Akten vorzulegen.
David Ender 07.09.23 13:20
Manches funktioniert in Thailand stets super ...
... und zwar speziell der Kalender fuer den Ablauf der Verjaehrungspflicht von fluechtigen oder leider leider unauffindbaren superreichen VIPs. Dazu moechte ich der Nation und seinen allzeit tapferen und kritischen Buergern herzlich gratulieren. Weiter so, denn die Zukunft liegt ja bekanntlich im Stillstand und der ewigen Weiterpflege vorhandener Zustaende.