Italiens Präsident fordert Transparenz in Beziehungen zu China

Foto: epa/Ampe Rogerio
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ROM (dpa) - Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella hat Transparenz und Ausgewogenheit in den Beziehungen Italiens zu China angemahnt.

Die Intensivierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern müsse in einem «möglichst offenen und transparenten Rahmen» geschehen, innerhalb dessen Unternehmen beider Länder «gleichwertig, unabhängig voneinander und ausgewogen» agieren könnten, sagte Mattarella in einem Interview verschiedener chinesischer Medien vor dem Besuch von Chinas Staatschef Xi Jinping in Rom. Xi sollte dort am Donnerstagabend eintreffen.

Der kommunistische Staatsführer besucht Italien im Rahmen einer Europa-Tour, die ihn auch nach Monaco und Frankreich führt. Sein Aufenthalt in Rom genießt besondere Aufmerksamkeit, weil sich Rom Chinas umstrittener Initiative zum Aufbau einer «Neuen Seidenstraße» anschließen will. Dazu will die Regierung als erstes Mitglied der Gruppe der wichtigen Industrienationen (G7) am Samstag eine Absichtserklärung unterschreiben.

Peking will im Rahmen des geostrategischen Vorhabens Milliarden in Häfen, Straßen, Bahnstrecken, Telekom-Netze oder Flughäfen investieren. So sollen neue Wirtschafts- und Handelskorridore nach Europa, Afrika, bis nach Lateinamerika, aber auch innerhalb Asiens entstehen. Große EU-Partner und die USA haben große Bedenken. Sie kritisieren unter anderem mangelnde Transparenz und unfaire Wettbewerbsbedingungen.

Mattarella sagte, Italien sei gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern bemüht, mit China in den Dialog zu treten, um Unternehmen beider Seiten den Zugang zu den jeweiligen Märkten zu erleichtern. Die Sicherheit von Investitionen, der Schutz geistigen Eigentums sowie die Einhaltung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Grundsätze seien dabei unverzichtbar.

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