Italien will sich Chinas «Neuer Seidenstraße» anschließen

Foto: epa/Eva Plevier
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ROM (dpa) - Italien will sich als erstes der großen G7-Industrieländer diesen Samstag (10.30 Uhr) einem umstrittenen chinesischen Großprojekt anschließen. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte empfängt dazu Chinas Staatspräsident Xi Jinping in Rom. Dabei soll eine Absichtserklärung unterschrieben werden, mit der Italien Pekings Initiative einer «Neuen Seidenstraße» formell unterstützt.

China will im Rahmen des Mega-Infrastrukturprojekts Milliarden in Häfen, Straßen, Bahnstrecken, Telekom-Netze und Flughäfen investieren. So sollen neue Wirtschafts- und Handelskorridore nach Europa, Afrika, bis nach Lateinamerika, aber auch innerhalb Asiens entstehen. Große EU-Partner und die USA haben erhebliche Bedenken. Sie kritisieren unter anderem mangelnde Transparenz und unfaire Wettbewerbsbedingungen. Sie fürchten auch, dass China sein weltweites Machtstreben weiter ausbaut.

Xi wird am Samstag noch nach Palermo reisen. Danach geht es weiter über Monaco nach Frankreich. Am Dienstag trifft der kommunistische Staatsführer in Paris neben dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Der «Neuen Seidenstraße» haben sich bereits Dutzende Länder angeschlossen, auch EU-Staaten wie Griechenland oder Ungarn - Italiens historische Partner wie Deutschland und Frankreich allerdings nicht.

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