Italien will Seidenstraßen-Vereinbarung mit China

Foto: epa/Maurizio Brambatti
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ROM (dpa) - Als erstes bedeutendes westliches Industrieland will Italien mit China eine Rahmenvereinbarung über die chinesische Seidenstraßeninitiative schließen. «Ich glaube, dass dies bei aller notwendiger Vorsicht (...) eine Chance für unser Land ist», sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Freitagabend in Genua. Es gehe zunächst um eine Absichtserklärung, die einen nicht gleich am nächsten Tag zu etwas verpflichte.

Mit dem Seidenstraßenprojekt will China Handelswege durch Asien nach Europa und Afrika erschießen. Es sieht unter anderem Investitionen in Infrastrukturen wie Bahnstrecken und Verschiebebahnhöfe, Telekom-Netze, Straßen und Häfen vor. Die USA, Japan und diverse EU-Länder sehen in dem Projekt auch einen Versuch Chinas, seinen Einfluss in Eurasien und darüber hinaus zu erhöhen.

Rom erhofft sich unter anderem chinesische Investitionen in Häfen wie Genua und Tarent. Italien und die EU bekämen eine Gelegenheit, europäische Standards für Finanztransparenz, Recht und Umwelt in dieses wichtige Infrastrukturprojekt einzubringen, sagte Conte. Die Absichtserklärung solle noch im März bei einem Italienbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping unterzeichnet werden. Er selbst werde Ende April zum zweiten Seidenstraßen-Forum nach China reisen, sagte Conte. Natürlich werde er darüber auch mit den USA in ständigem Dialog sein.

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Jürgen Franke 10.03.19 18:40
Herr Steinhoff, Ihre Zeilen zeigen an,
dass Italien sich aus der EU langsam verabschiedet, denn China ist die Zukunft. Aber aus der Geschichte wissen wir, dass sich mit diesem Vorgehen früher die USA auch so bereichert haben. Italien ist hoch verschuldet und ist somit für jede Investition dankbar.
Jurgen Steinhoff 10.03.19 17:06
Der Anfang des Ausverkaufs des Landes
Alle Verlockungen haben auch ihren "Haken". Nach den grosszügigen "Geschenken" aus China wird dann die Rechnung presentiert und Italien war einmal ein unabhängiges Land.....