Italien befürchtet noch weniger Geburten durch Corona-Krise

Denkmal für Vittorio Emanuele II in Rom. Foto: Freepik/Max4e
Denkmal für Vittorio Emanuele II in Rom. Foto: Freepik/Max4e

ROM: Das einst so kinderreiche Italien befürchtet, dass durch die Corona-Krise die ohnehin niedrige Zahl der Geburten weiter sinken wird. Als Gründe nennen Experten das aktuell oft unsichere Lebensgefühl, Arbeitslosigkeit und Zukunftsängste wegen der Wirtschaftskrise. In dem am Freitag in Rom vorgestellten Jahresbericht der Statistikbehörde Istat in Rom heißt es: «Der rasche Rückgang der Geburtenrate könnte sich in der Zeit nach Covid-19 noch weiter beschleunigen.»

Schon in den vergangenen Jahren gab es in dem Mittelmeerland oft sehr niedrige Babyraten. Derzeit gehen die Fachleute von einer Zahl von im Schnitt 1,3 Kindern pro Frau aus. In Deutschland liegt die Rate etwas darüber, bei über 1,5 Kindern.

Nun schätzen die Statistiker in Prognosen, dass wegen der Corona-Krise - verteilt auf 2020 und 2021 - in Italien mindestens rund 10.000 Babys weniger geboren werden als vor der Lungenkrankheit erwartet. Sollte die Arbeitslosigkeit steil steigen und sich die Wirtschaftslage weiter verdüstern, könnte es sogar noch weniger Nachwuchs geben. Während 2018 noch 439.747 Mädchen und Jungen zur Welt kamen, könnte die Zahl 2021 dann unter 400.000 sinken, heißt es in dem Bericht.

Italien ist von der Corona-Welle seit Ende Februar besonders hart getroffen worden. Bisher zählten die Behörden mehr als 240.000 Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus. Rund 35.000 Menschen starben offiziell mit oder durch Corona. Obwohl der harte Lockdown beendet ist, erholt sich das Land nur zögerlich.

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Peter Schröder 04.07.20 16:46
Spaß...
Wenn die Leute so lange zu Hause bleiben mussten, dürfte wohl so mancher entdeckt haben, was zu zweit sonst noch Spaß macht.
Für Deutschland rechne ich mit einem deutlichen Anstieg der Geburtenrate so ab dem Jahreswechsel, und Italiener sind doch wohl nicht extrem anders gestrickt, oder?