Einreiseverbot für US-Studentin aufgehoben

Lara Alkasem. Foto: aa.com.tr/Screenshot/Mostafa Alkharouf
Lara Alkasem. Foto: aa.com.tr/Screenshot/Mostafa Alkharouf

JERUSALEM (dpa) - Israels Höchstes Gericht hat ein umstrittenes Einreiseverbot für die US-Studentin Lara Alkasem am Donnerstag aufgehoben. Die 22-Jährige sitzt seit mehr als zwei Wochen am internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv fest. Nach der Entscheidung in höchster Instanz darf sie nun wie geplant ihr Magisterstudium an der Hebräischen Universität in Jerusalem beginnen.

Israels Behörden hatten der jungen Frau mit palästinensischen Wurzeln bisher die Einreise verweigert. Alkasem war in der Vergangenheit aktiv in der Organisation Students for Justice in Palestine (Studenten für Gerechtigkeit in Palästina), die einen Boykott Israels unterstützt. Inzwischen hat sie sich jedoch öffentlich von deren Zielen losgesagt.

Alkasems Anwälte nannten die Entscheidung des Höchsten Gerichts «einen Sieg für Meinungsfreiheit, akademische Freiheit und die Rechtsstaatlichkeit». Tourismusminister Jariv Levin sprach jedoch von einem «beschämenden» Urteil, das anti-israelischen Aktivisten freien Zutritt nach Israel gewähre.

Drei Richter entschieden einstimmig, eine vorherige Entscheidung des Bezirksgerichts in Tel Aviv aufzuheben und Alkasem die Einreise zu erlauben. Auch die Hebräische Universität hatte dafür plädiert, die Frau einreisen zu lassen. Die Hochschule warnte, ein Einreiseverbot könnte dem akademischen Austausch schweren Schaden zufügen.

Der Kampf gegen anti-israelische Boykottbewegungen sei sehr wichtig, hieß es in dem Urteil. Die Beweise des Staates für angebliche anti-israelische Aktivitäten Alkasems seien jedoch nicht ausreichend. Grund für das Einreiseverbot seien offenbar vielmehr ihre politischen Ansichten. «Wenn dem so ist, handelt es sich um einen extremen und gefährlichen Schritt, der zum Einsturz der Grundpfeiler führen kann, auf denen die israelische Demokratie basiert.»

Zu Jahresbeginn hatte Israel eine Schwarze Liste von rund 20 Organisationen veröffentlicht, die zu einem Boykott des Landes aufrufen. Aktivisten dieser Gruppierungen soll die Einreise verweigert werden.

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