Sprengstoffanschlag an Grenzzaun zu Syrien vereitelt

Israels Armee

Neu im Hula-Tal im Norden Israels stationierte israelische Artillerieeinheiten. Foto: epa/Atef Safadi
Neu im Hula-Tal im Norden Israels stationierte israelische Artillerieeinheiten. Foto: epa/Atef Safadi

TEL AVIV: Israel hat nach eigenen Angaben einen Sprengstoffanschlag am Grenzzaun zu Syrien vereitelt. Das israelische Militär (IDF) teilte in der Nacht zu Montag mit, dass vier Männer beim Versuch beobachtet worden seien, Sprengstoff nahe dem Sicherheitszaun zu platzieren. Die Gruppe sei daraufhin beschossen worden, vom Boden und aus der Luft. Die eigenen Streitkräfte hätten keine Verluste erlitten.

Ein hochrangiger IDF-Offizier sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Armee gehe davon aus, dass alle Mitglieder der Gruppe getötet worden seien. Spezialisten seien dabei, den an einem zuletzt unbemannten Außenposten angebrachten Sprengsatz zu entschärfen. Welcher Organisation die Männer angehörten, konnte der Offizier nicht sagen.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge an den Golanhöhen. Die Gruppe übertrat die sogenannte Alpha-Linie, die den Golan von Syrien trennt. Sie durchquerten nicht den Sicherheitszaun, der von Israel einige Meter entfernt von der Linie errichtet wurde.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau im Norden des Landes, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. 1967 wurde es von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens. Netanjahu hatte sich lange international um eine Anerkennung der Golanhöhen als israelisch bemüht. Kurz vor der Parlamentswahl im April 2019 in Israel erfüllte US-Präsident Donald Trump ihm diesen langgehegten Wunsch, die UN jedoch nicht.

Die israelische Armee hatte zuletzt ihre Truppen im Norden des Landes verstärkt. Israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich dabei um eine Reaktion auf einen Bericht des zur Hisbollah gehörenden TV-Senders Manar, wonach bei einem Raketenangriff Israels in Syrien ein ranghohes Mitglied der Schiitenmiliz Hisbollah getötet wurde. Befürchtet wurden Vergeltungsaktionen. Ende Juli hatte Israels Militär nach eigenen Angaben das Feuer auf eine Gruppe von Hisbollah-Kämpfern eröffnet und sie daran gehindert, aus dem Libanon nach Israel vorzudringen. Die Hisbollah dementierte das Vordringen.

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