Israels Armee: Drei Bewaffnete nahe Dschenin getötet

Israelische Militärfahrzeuge bei einem Einsatz im Flüchtlingslager Jenin in der Stadt Jenin im Westjordanland. Foto: epa/Alaa Badarneh
Israelische Militärfahrzeuge bei einem Einsatz im Flüchtlingslager Jenin in der Stadt Jenin im Westjordanland. Foto: epa/Alaa Badarneh

RAMALLAH/TEL AVIV: Die Lage im Westjordanland bleibt extrem angespannt. In und um Dschenin führt Israels Militär regelmäßig Razzien durch. Bei einem neuen Einsatz soll es Zerstörungen und Tote geben.

Israelische Einsatzkräfte haben israelischen Angaben zufolge bei einer Razzia im nördlichen Westjordanland drei Bewaffnete getötet. Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) teilte mit, die drei Männer seien Mitglieder der Gruppe gewesen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah sind sie zwischen 24 und 32 Jahre alt.

Kräfte der israelischen Grenzpolizei wollten in dem Ort Kabatija südlich der Stadt Dschenin am Morgen eine gesuchte Person festnehmen, wie Israels Armee und der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mitteilten. Der Verdächtige habe sich in einem Gebäude versteckt und von dort aus zusammen mit weiteren Palästinensern das Feuer auf die Einsatzkräfte eröffnet. Diese hätten ihn und zwei weitere Bewaffnete daraufhin getötet.

Der Mann, der bereits zuvor im Gefängnis gewesen sein soll, sei wegen Angriffen auf israelische Soldaten gesucht worden.

Palästinensischen Medien zufolge ist Israels Armee seit dem Morgen auch wieder in der Stadt Dschenin selbst im Einsatz. Bulldozer hätten unter anderem Straßen zerstört. Israelischen Angaben zufolge waren unter Straßen Sprengsätze angebracht, um die Einsatzkräfte anzugreifen. Bewaffnete Gruppen im Westjordanland verstecken dort aus diesem Grund häufig Sprengsätze.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Israels Einsatzkräften in Dschenin, das als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Laut Israels Armee dauert der Einsatz in der Gegend weiter an.

Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 750 Palästinenser getötet.

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Ingo Kerp 20.11.24 13:10
Die Hoffnung, das es zu einer Entspannung oder gar einem Frieden im Nahen Osten kommen koennte, haben sich jetzt wohl endgültig zrschlagen. In israel hängen großformatige Anzeigen für den neugewählen Israelfreund Trump an den Wänden. Das gibt der derzeitigen rechtsextremen Regierung unter Netanjahu natürlich Auftrieb. Sie kann jetzt ab Januar 2025 mit US Unterstützung weiter Krieg führen.