Israel weist Human-Rights-Watch-Chef Omar Shakir aus

Foto: epa/Abir Sultan
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JERUSALEM (dpa) - Auch nach seiner Ausweisung durch Israel will der Regionalchef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), Omar Shakir, seine Arbeit in der Region fortsetzen. Vor seinem Abflug vom internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv sagte Shakir am Montag: «Trotz meiner Ausweisung ist es Israel nicht gelungen, die Menschenrechtsbewegung mundtot zu machen.» Er werde «nicht aufhören, diese Arbeit zu machen, wir werden weiter dokumentieren».

Shakir, ein amerikanischer Staatsbürger mit irakischen Wurzeln, ist bei Human Rights Watch für Israel und die Palästinensergebiete zuständig. HRW-Chef Kenneth Roth sagte vor Journalisten, Shakir werde seine Arbeit nun von einem benachbarten Land aus fortsetzen.

Israels Innenminister Arie Deri hatte Shakirs Ausweisung mit der Begründung beschlossen, dieser unterstütze einen Boykott Israels. Das Höchste Gericht des Landes bestätigte diese Entscheidung zu Monatsbeginn.

Roth sprach von einem «trauriger Tag für Israels zunehmend eingeschränkte Demokratie». Shakir habe Unternehmen zwar dazu aufgefordert, Israel illegale Siedlungen in Palästinensergebieten nicht zu unterstützen. Dies sei jedoch kein Aufruf zu einem allgemeinen Boykott Israels. «Human Rights Watch unterstützt BDS nicht und Omar hat dies auch während seiner gesamten Amtszeit nicht getan.» BDS steht für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen.

Israel wirft der Bewegung vor, sie sei antisemitisch und gehe einseitig gegen den jüdischen Staat vor. Israel hat 2018 festgelegt, Aktivisten bestimmter Organisationen, die zu einem Israel-Boykott aufrufen, die Einreise zu verweigern.

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