Israel lässt nach Rückführung von totem Soldaten zwei Gefangene frei

Foto: epa/Atef Safadi
Foto: epa/Atef Safadi

TEL AVIV (dpa) - Israel hat Monate nach der Rückführung der sterblichen Überreste eines israelischen Soldaten aus Syrien zwei Gefangene freigelassen. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich um zwei syrische Staatsangehörige.

Die beiden Bewohner eines drusischen Dorfes in den von Israel kontrollierten Golanhöhen seien vor Ablauf ihrer Strafe entlassen worden, bestätigte eine Sprecherin der Gefängnisbehörde am Freitag. Ihre Entlassung erfolge als «Geste des guten Willens» nach der Rückkehr von Zachari Baumels Leiche aus Syrien, teilte des Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

Die israelische Armee hatte im April erklärt, die sterblichen Überreste des Feldwebels Zachari Baumel seien nach Israel gebracht worden. Er sei seit dem 11. Juni 1982 während eines Kampfes bei Sultan Jakub während des ersten Libanonkrieges vermisst worden.

Einer der nun entlassenen Männer war nach Angaben der Gefängnisbehörde wegen der Tötung eines Syrers zu sieben Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Er wäre erst 2023 entlassen worden. Der zweite war demnach unter anderem wegen Verrats und Spionage sowie Unterstützung von Terrorismus zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er wäre regulär 2026 entlassen worden.

Bereits Ende April hatte Israel zwei inhaftierte Syrer nach der Übergabe der sterblichen Überreste Baumels freigelassen. Die beiden Syrer waren vom Roten Kreuz über den Grenzübergang Kuneitra auf die syrische Seite der Golanhöhen gebracht worden.

Russland hatte Israel bei der Suche nach den sterblichen Überresten des Soldaten geholfen. Laut Kremlchef Wladimir Putin wurden die Überreste von russischen Spezialeinheiten bei einem Einsatz in Syrien entdeckt. Sie sollen in dem Lager Jarmuk gewesen sein, hieß es aus Damaskus. Russland ist Schutzmacht der Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad.

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