Kein Einreiseverbot für Dublins Bürgermeister

Dublins Bürgermeister Mícheál Mac Donncha. Foto: Wikimedia
Dublins Bürgermeister Mícheál Mac Donncha. Foto: Wikimedia

TEL AVIV (dpa) - Die israelischen Behörden sind mit ihrem Plan gescheitert, Dublins Bürgermeister Mícheál Mac Donncha an der Einreise zu hindern, weil er die Boykottbewegung gegen Israel unterstützt. Nach Medienberichten gelang dem Politiker die Einreise, weil die israelischen Behörden seinen irischen Namen falsch geschrieben hatten.

Israels Innenminister Arie Deri ordnete am Mittwoch eine Prüfung an. Israelische Medien hatten am Vortag berichtet, der Ire dürfe nicht einreisen, weil er Verbindungen zu der Ireland Palestine Solidarity Campaign unterhalte, die sich für einen internationalen Boykott Israels einsetzt.

Kurz darauf schrieb Mac Donncha jedoch bei Twitter Mitteilungen aus Ramallah im Westjordanland. Dort wolle er an einer Konferenz teilnehmen. Er sei über den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv eingereist.

Die internationale BDS-Bewegung setzt sich für Sanktionen und einen Boykott Israels wegen der Palästinenserpolitik ein. Israel wirft der Bewegung vor, sie sei antisemitisch und gehe einseitig gegen den jüdischen Staat vor.

Zu Jahresbeginn hatte das israelische Ministerium für strategische Angelegenheiten eine schwarze Liste von rund 20 Organisationen veröffentlicht, die zu einem Israel-Boykott aufrufen. Aktivisten dieser Gruppierungen soll die Einreise verweigert werden.

Nach Angaben des israelischen Innenministeriums will man Mac Donncha nun bei seiner Ausreise einen Brief übergeben, demzufolge er künftig nicht mehr nach Israel einreisen dürfe.

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