Israel fängt erneut Rakete aus Gazastreifen ab

Eine vom Gazastreifen abgefeuerte Rakete. Foto: epa/Atef Safadi
Eine vom Gazastreifen abgefeuerte Rakete. Foto: epa/Atef Safadi

TEL AVIV/GAZA: Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine Rakete aus dem Gazastreifen abgefangen. In der Stadt Sderot an der Grenze zum Gazastreifen seien Alarmsirenen aktiviert worden, teilte die Armee am Mittwochabend mit. Medien zufolge berichteten Augenzeugen von einer lauten Explosion. Diese wurde voraussichtlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst.

Die bewaffnete Gruppierung «Höhle der Löwen» reklamierte den Angriff für sich. Sie verbreitete Bilder, die die abgeschossene Rakete zeigen sollen. Der Flugkörper sei «aus Solidarität mit den weiblichen Gefangenen» abgefeuert worden. Zuvor gab es Berichte, dass der Israel das Vorgehen gegen palästinensische Häftlinge verschärft haben soll. Demnach sollen weibliche Gefangene in Isolationshaft gebracht worden sein, nachdem sie einen Terroranschlag gefeiert hatten.

Am vergangenen Freitag hatte ein Palästinenser in Ost-Jerusalem das Feuer auf die Besucher einer Synagoge und weitere Fußgänger eröffnet. Sieben Menschen wurden getötet - der schwerste Anschlag in Israel seit 15 Jahren. Die Regierung kündigte daraufhin Strafmaßnahmen gegen Attentäter und deren Familien an. Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir schrieb auf Twitter, der Raketenbeschuss ändere nichts an seinen Plänen, die guten Haftbedingungen für «mörderische Terroristen» zu beenden.

Die Gruppierung «Höhle der Löwen» ist hauptsächlich im Westjordanland aktiv. Sie besteht vor allem aus jungen Männern verschiedener bewaffneter Fraktionen in der Stadt Nablus. Sie war an Konfrontationen mit der israelischen Armee sowie Anschlägen beteiligt. Nach mehreren Festnahmen wurde es Ende des Jahres jedoch ruhig um sie. Berichten zufolge ist es das erste Mal, dass sie einen Raketenangriff für sich reklamierte.

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten hatte sich in der vergangenen Woche verschärft. Nach einer tödlichen Razzia der israelischen Armee mit zehn Toten im Westjordanland feuerten militante Palästinenser bereits in der Nacht zum Freitag mindestens sieben Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Israelische Kampfflugzeuge zerstörten danach in der Küstenenklave unter anderem eine unterirdische Raketen-Produktionsstätte.

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