TRIPOLIS (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in Libyen sechs Geiseln getötet. Die UN-Mission in dem nordafrikanischen Land sprach am Montagabend von «sinnlosen Morden» und verurteilte sie als «besonders abscheulich». Das im Osten Libyens ansässige Parlament forderte eine Militäroperation, um weitere Geiseln aus in der Gewalt des IS zu befreien, wie die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat berichtete.
IS-Anhänger hatten Ende Oktober eine Polizeistation in dem Ort Al-Fukaha im Zentrum des nordafrikanischen Landes angegriffen und mehrere Geiseln genommen. Nach Angaben des IS-Sprachrohrs Amak handelte es sich dabei um Anhänger des libyschen Generals Chalifa Haftar. Dessen Truppen bekämpfen die Dschihadisten in Libyen.
In Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkriegschaos. Die international anerkannte Regierung mit Sitz in der Hauptstadt Tripolis kontrolliert nur kleine Teile des Landes. Sie kämpft unter anderem mit Haftar um die Macht.
Der IS hatte vor fast zwei Jahren seine letzte Hochburg in Libyen verloren. Die Terroristen sind jedoch noch immer in dem Land aktiv. Im September hatte der IS einen Überfall auf den Sitz der Nationalen Ölgesellschaft (NOC) in Tripolis für sich reklamiert.
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