Irreguläre Migranten in Europa

70 Prozent leben in vier Staaten

Foto: epa/ Julien De Rosa
Foto: epa/ Julien De Rosa

BERLIN (dpa) - Irreguläre Zuwanderer bestimmen in Europa häufig die Schlagzeilen und die Wahlkämpfe, dabei liegt ihr Anteil an der Bevölkerung bei weniger als einem Prozent. Das Pew-Forschungsinstitut schätzt die Zahl der «Einwanderer ohne Erlaubnis» in Europa für das Jahr 2017 auf 3,9 Millionen bis 4,8 Millionen Menschen.

Die Wissenschaftler des US-Instituts hatten für ihre Untersuchung Daten aus den 28 EU-Staaten sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz angeschaut. Sie stellten fest: insgesamt 70 Prozent der irregulären Zuwanderer in Europa verteilen sich auf vier Staaten - Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien.

Zum Vergleich: Für das Jahr 2014 schätzten die Forscher die Zahl der irregulären Migranten in Europa auf 3 bis 3,7 Millionen. Den höchsten Wert errechneten sie für das Jahr 2016: 4,1 Millionen bis 5,3 Millionen Menschen. Die Bevölkerung der Europäischen Union wurde Anfang 2019 auf fast 513,5 Millionen geschätzt.

Als irregulärer Migrant im Sinne der Studie gelten Asylbewerber, deren Verfahren noch nicht abgeschlossen sind sowie jeder, der ausreisepflichtig ist. Zur Kategorie der irregulären Migranten zählen die Autoren der Studie unter anderem auch abgelehnte Asylbewerber und Ausländer, die nach Ablauf ihres Visums nicht ausgereist sind.

Ausländer aus europäischen Staaten, die nicht der EU angehören, waren nach den Berechnungen des Forschungszentrums mit 32 Prozent im Jahr 2017 die größte Gruppe unter den in Deutschland lebenden irregulären Zuwanderern. Menschen aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika lagen demnach auf Platz zwei (30 Prozent). 22 Prozent der irregulären Migranten hierzulande stammen aus der Region Asien-Pazifik, zwölf Prozent aus afrikanischen Staaten südlich der Sahara und drei Prozent aus Nord-, Mittel- und Südamerika.

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Leserkommentare

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Jürgen Franke 29.11.19 11:53
Das Problem der Migranten sind die
Menschen, die geflohen sind, sondern überwiegend die Wirtschaftsflüchtlinge und der Personenkreis, der sich nicht integrieren will
TheO Swisshai 29.11.19 09:58
@Wolfgang Dlapa / Vervollständigen
Im Artikel heisst es, der Anteil der illegalen Migranten an der Bevölkerung beträgt nicht mal 1 %. Rechnet man die von Ihnen erwähnten 25'000 Chinesen in Wien dazu ( ca. 25'000 von ca. 2'800'000 = 1 % ), ergibt das weitere " nicht mal 1 %der Gesamtbevölkerung", insgesamt also nicht mal 2 %, allerdings auch nur wenn in Europa weitere 4'000'000 "Chinesen" oder Afrikaner leben, die niemals um Asyl nachgesucht haben.
TheO Swisshai 15.11.19 21:53
@Hermann Hunn / Kleine Korrektur
Andorra hat Grenzkontrollen, dafür können Sie San Marino in Ihre Liste aufnehmen.
Hermann Hunn 15.11.19 14:23
So schnell aus dem Bauch heraus ...
... Andorra, Fürstentum Lichtenstein, Vatikanstadt, Monaco dürften Staaten sein, die es sich nicht leisten können, Heereseinheiten zum Schutz ihrer Grenzen zu unterhalten. OK Vatikanstadt hat ja ein Heer aus der Schweiz, bewaffnet mit Hellebarden und neuerdings mit Kunststoffhelmen aus dem 3D-Drucker.
TheO Swisshai 15.11.19 11:55
@Heiko Bleckwehl / ... oder auch nicht
Nennen Sie mir doch bitte einen Staat der seine Grenze nicht schützt ? Bei Staatenbündnissen wird das gemeinsam an der Aussengrenze gemacht, siehe die 16 Länder Deutschlands, 50 Staaten in den USA, ca. 34 Staaten in der EU mit Schengenabkommen. Welcher Staat ist untergegangen ?