Fischer einigen sich mit Russlands Botschafter über Manöver

Foto: Pixabay/Chengtzf
Foto: Pixabay/Chengtzf

DUBLIN: Moskau will innerhalb von Irlands 200-Meilen-Zone ein Manöver mit Kriegsschiffen durchführen. Die Regierung in Dublin zeigt sich verärgert. Irische Fischer drohten zunächst, die Übung zu stören.

Irische Fischer haben sich mit dem russischen Botschafter in Dublin auf einen Kompromiss im Streit um ein geplantes Militärmanöver im Atlantik geeinigt. Wie Brendan Byrne vom Verband der irischen Fischindustrie nach einem Treffen mit Russlands Botschafter Juri Filatow am Donnerstag in Dublin mitteilte, soll eine Pufferzone zwischen der Fischfangflotte und den russischen Militärschiffen eingerichtet werden. Die Einigung müsse aber noch von höherer Stelle in Moskau abgesegnet werden, sagte Byrne der Nachrichtenagentur PA zufolge.

Das betreffende Gebiet liegt in internationalen Gewässern, aber innerhalb der sogenannten 200-Meilen-Zone Irlands, in der das EU-Land das ausschließliche Recht zur wirtschaftlichen Nutzung hat. Irische Fischer hatten zuvor angekündigt, die vom 3. bis 8. Februar geplante Militärübung russischer Kriegsschiffe durch Einfahrt in das Gebiet stören zu wollen. Hintergrund waren Befürchtungen, die Schießübungen könnten einen negativen Einfluss auf die Fischbestände haben.

Die irische Regierung hatte die Übung zuvor als «unwillkommen» bezeichnet und Schiffe davor gewarnt, sich dem Areal zu nähern. «Die Russische Föderation hat darauf hingewiesen, dass die Übungen den Gebrauch von Artillerie und das Abfeuern von Raketen beinhalten werden», hieß es in einer Benachrichtigung am Donnerstag.

Irlands früherer Landwirtschafts- und Meeresminister Michael Creed warf Moskau eine Provokation vor und sah eine Verbindung zu den wachsenden Spannungen an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine. Es sei das erste Mal, dass Russland ein Militärmanöver in der Gegend durchführen wolle, sagte er dem Sender RTÉ.

Filatow hat die Kontroverse hingegen als «enorm aufgebläht» bezeichnet. Das Manöver sei «in keiner Weise eine Bedrohung für Irland oder irgendjemanden sonst», sagte er Berichten zufolge bei einer Pressekonferenz Anfang der Woche. Es handele sich nur um eine kleine Übung unter Beteiligung von drei bis vier Schiffen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.