MOSKAU: Während eines Besuchs in Moskau hat der iranische Staatschef Ebrahim Raisi Israel das Bombardement der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen vorgeworfen. Die Angriffe müssten aufhören, forderte er bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin.
Raisi sprach von einem Verbrechen, dass von den USA und den Ländern des Westens unterstützt werde. Dies sei nicht nur ein Problem der Region, sondern eins der gesamten Menschheit, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den iranischen Politiker. Israel reagiert mit dem Vorgehen im Gazastreifen auf den Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober.
Putin und Raisi sprachen sich bei ihrer Begegnung für einen Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit aus. Putin nannte dabei den Energiesektor und große Infrastrukturprojekte.
Für den Kremlchef war der Besuch des Iraners der vierte Kontakt mit dem Mittleren Osten in nur zwei Tagen. Nach einer Zeit der Isolierung Putins wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die rasche Folge außenpolitischer Kontakte ungewöhnlich. Am Mittwoch hatte er Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht, die als Verbündete der USA gelten. Am Tag darauf traf er sich in Moskau mit dem Kronprinzen des Sultanats Oman, Theyazin bin Haitham.
Der Iran ist der wichtigste Partner für Moskau in der Region, auch als Lieferant von Waffen für den Ukraine-Krieg. Die Zusammenarbeit soll noch enger werden durch ein Freihandelsabkommen der von Russland dominierten Eurasischen Freihandelszone mit Iran. Dieser wird auch in die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer und in die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) aufgenommen, in denen Moskau eine wichtige Rolle spielt.