Irans Außenminister besucht Israelgrenze

Der iranische Außenminister besucht das Dorf Maroun Al Ras nahe der Grenze zu Israel. Foto: EPA-EFE/Wael Hamzeh
Der iranische Außenminister besucht das Dorf Maroun Al Ras nahe der Grenze zu Israel. Foto: EPA-EFE/Wael Hamzeh

MARUN AL-RAS: Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian ist im Süden des Libanons direkt an die Grenze zu Israel gereist. Im Ort Marun al-Ras traf er am Freitag mit einer Delegation ein. Er legte einen Kranz an einer Märtyrerstatue nieder und pflanzte einen Olivenbaum.

Amirabdollahian sagte laut dem von der Hisbollah geführten Fernsehsender Al-Manar, Israel verstehe «nur die Sprache der Gewalt». Mit Widerstand könne Sicherheit erlangt werden, wurde der Minister weiter zitiert. Bei seinem Besuch traf Amirabdollahian auch den Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah.

Die iranische Führung betrachtet Israel als Erzfeind, einige iranische Politiker haben Israel das Existenzrecht abgesprochen. Israel wiederum sieht im Atom- und Raketenprogramm des Irans seine größte existenzielle Bedrohung. Im Libanon unterstützt Irans politische und geistliche Führung die Schiitenorganisation Hisbollah. Zwischen Israel und dem Libanon gibt es keinen Friedensvertrag.

Die Hisbollah entstand 1982 mit iranischer Unterstützung als Antwort auf die israelische Invasion in den Libanon. Seitdem kämpft sie politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Seit 1992 ist die «Partei Gottes» im Parlament vertreten. Die Gruppe zählt zu Irans «Achse des Widerstands». Sie ist militärisch vor allem im Süden des Libanons aktiv.

Im Grenzort Marun al-Ras wurde vor Jahren mit iranischer Hilfe unter der Präsidentschaft des Hardliners Mahmud Ahmadinedschad ein Park errichtet. Der Grenzort liegt auf einem Berg und hat strategische Bedeutung, 2006 kam es zu schweren Gefechten zwischen Milizen und der israelischen Armee.

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