CARACAS: Ein iranischer Tanker mit Benzin an Bord hat nach Medienberichten venezolanische Gewässer erreicht. Mehrere iranische Schiffe nehmen derzeit Kurs auf Venezuela, um dem unter einer Wirtschafts- und Versorgungskrise leidenden Land zu helfen. Es werde erwartet, dass die Tanker in (den Ölraffinerien) El Palito und Complejo Refinador Paraguaná entladen, schrieb die venezolanische Zeitung «El Nacional» am Montag.
Auf dem Portal «Marine Traffic», das Positionen und Bewegungen von Schiffen verfolgt, war die unter iranischer Flagge fahrende «Forest» am Montag vor der Isla Margarita auszumachen. Diese gehört zu Venezuela.
In den kommenden Tagen sollen noch weitere Tanker wie die «Faxon» und die «Fortune» aus dem verbündeten Iran in dem südamerikanischen Krisenstaat ankommen.
Die iranischen Tanker drohen die Spannungen mit den USA zu verschärfen. Die US-Regierung hat sowohl gegen Venezuela als auch den Iran harte Wirtschaftssanktionen verhängt. Im August hatten die USA nach eigenen Angaben eine große Lieferung Treibstoff aus dem Iran auf dem Weg nach Venezuela beschlagnahmt.
Aus Mangel an Devisen und wegen zahlreicher Sanktionen kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Erst am Freitag fiel in großen Teilen des Landes erneut der Strom aus, am Samstag gingen zahlreiche Menschen gegen die desolate Lage auf die Straße. Selbst Benzin ist in dem Staat, der eines der Länder mit den größten Ölreserven der Welt ist, mittlerweile Mangelware.