TEHERAN: Die Spannungen in Nahost haben auch Einfluss auf die iranischen Militärausgaben. Die Pläne dürften in der Bevölkerung nicht unumstritten sein.
Die Islamische Republik Iran will angesichts militärischer Spannungen in der Region ihren Verteidigungshaushalt drastisch erhöhen. Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani kündigte eine geplante Steigerung der Verteidigungsausgaben für das nächste Haushaltsjahr von 200 Prozent im Vergleich zum aktuellen Haushaltsjahr an. Der nächste Haushalt beginnt mit dem neuen persischen Jahr Ende März 2025. In welche Bereiche der Verteidigung mehr Geld fließen wird, sagte sie nicht.
Zuletzt war die Gefahr eines großen, offenen Kriegs zwischen dem Iran und seinem Erzfeind Israel gestiegen. Am Samstag übte der jüdische Staat mit einem Luftangriff Vergeltung für eine iranische Raketenattacke Anfang Oktober.
Der Iran verfügt mit mehr als 600.000 aktiven Soldaten und rund 350.000 Reservisten über eine der größten Armeen im Nahen Osten. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Land erheblich in sein Raketen- und Drohnenarsenal investiert. Als Achillesferse gilt Irans Luftwaffe und Luftverteidigung.
Die Pläne dürften in der Gesellschaft auch auf Kritik stoßen. Der Iran leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, hoher Inflation und fehlenden Perspektiven für junge Menschen.