Iran weist Macrons Forderung zurück - Französin bleibt in Haft

Der französische Präsident Emmanuel Macron nach einer Videokonferenz im Elysee-Palast. Foto: epa/Gonzalo Fuentes
Der französische Präsident Emmanuel Macron nach einer Videokonferenz im Elysee-Palast. Foto: epa/Gonzalo Fuentes

TEHERAN/PARIS: Der Iran hat eine Forderung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zurückgewiesen, die im Land inhaftierte Französin Fariba Adelkhah freizulassen. «Eine Iranerin mit Wohnsitz Frankreich ist wegen eines Verstoßes zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden und auch politscher Druck wird dieses Urteil nicht ändern», sagte Außenamtssprecher Abbas Mussavi am Freitag.

Die Justiz wird laut Mussawi ihre Arbeit unabhängig von den politischen Ultimaten fortsetzen. Teheran hoffe, dass die politischen Verantwortlichen in Frankreich diese Tatsache begreifen und ihre Einmischungen in die inneren Angelegenheiten Irans beenden, so der Sprecher nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Macron hatte am Freitag erneut die Entlassung Adelkhahs aus der Haft gefordert. «Es ist nicht hinnehmbar, dass sie noch im Gefängnis ist», schrieb Macron auf Twitter. Abdelkhah sei willkürlich festgenommen worden. «Meine Botschaft an die iranischen Behörden: Das Recht erfordert die sofortige Freilassung unserer Landsfrau», sagte Macron. Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian warnte vor einem Vertrauensverlust zwischen den beiden Staaten. Die Fortsetzung der Situation könne sich nur negativ auf die bilateralen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Iran auswirken, teilte Le Drian mit.

Die 61-jährige französische Anthropologin, die auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzt, war zusammen mit ihrem Kollegen und späteren Ehemann Roland Marchal im Juni 2019 am Flughafen von Teheran festgenommen worden. Sie wurden wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit und Verbreitung regimefeindlicher Propaganda verurteilt. Der 64-jährige Marchal kam im Zuge eines Gefangenenaustauschs zwischen Paris und Teheran im März frei, seine Frau muss aber ihre sechsjährige Haftstrafe absitzen.

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