Iran unzufrieden mit Umsetzung des Atomdeals

Mohammed Dschawad Sarif.  Foto: Wikimedia/Bundesministerium Für Europa, Integration und Äußeres
Mohammed Dschawad Sarif. Foto: Wikimedia/Bundesministerium Für Europa, Integration und Äußeres

TEHERAN (dpa) - Der Iran ist mit den Bemühungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens um die Umsetzung des Atomabkommens unzufrieden.

«Die Europäer beziehen bisher mehr politische Positionen, als dass sie praktische Schritte unternehmen», sagte Außenminister Mohamed Dschawad Sarif am Sonntag laut dem Nachrichtenportal YJC. Falls die Europäer die Vereinbarung für ein wichtiges Sicherheitsabkommen hielten, sollten sie «sich dies auch etwas kosten lassen».

Der Iran werde der EU die nächsten Monate noch Zeit geben, bevor Teheran eine Entscheidung über die Zukunft des Abkommens treffe, sagte Sarif. Das Abkommen beschränkt die Atomwirtschaft des Irans im Gegenzug für den Abbau von Wirschaftssanktionen.

Ob Teheran trotz des US-Ausstiegs aus dem Deal und der Verhängung von US-Sanktionen im Wiener Abkommen von 2015 bleiben werde oder nicht, entscheidet das Land vor der zweiten Runde der US-Sanktionen im November. Die anderen fünf Verhandlungspartner - das EU-Trio sowie China und Russland - müssten bis dahin die Umsetzung des Deals, besonders den für Teheran vorteilhaften wirtschaftlichen Teil, auch ohne die USA zusichern.

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Ingo Kerp 20.08.18 13:22
In der Sache hat der iran. Außenminister sicherlich recht. Bei einem Blick auf die Zahlen der wirtschaftlichen Beziehungen muß er aber einsehen, das er im Vergleich zum USA Umsatz der EU ein kleines Licht ist. Da trifft es leider wieder zu: Geld regiert die Welt.