Unser Militärbudget ist viel niedriger

Foto: epa/Sedat Suna
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TEHERAN (dpa) - Irans Außenminister Mohamed Dschawad Sarif hat erneut vor allem von den USA geäußerte Vorwürfe zurückgewiesen, sein Land stelle in besonderem Maße eine militärische Bedrohung für den Nahen Osten dar. Das iranische Militärbudget sei weitaus kleiner als das von Saudi-Arabien, sagte Sarif der iranischen Nachrichtenagentur Isna am Freitag. «Das gesamte iranische Militärbudget beträgt weniger als 16 Milliarden Dollar.» Saudi-Arabien habe dagegen alleine in diesem Jahr 69 Milliarden Dollar für neue militärische Logistik ausgegeben.

Das iranische Raketenprogramm ruft international immer wieder Besorgnis hervor. Besonders die Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 2000 Kilometern werden als Bedrohung für Irans Regionalfeinde Israel und Saudi-Arabien angesehen. Berichten zufolge testete der Iran dieses Jahr deutlich mehr Raketen als zuvor.

US-Außenminister Mike Pompeo hatte den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen jüngst zu einer härteren Linie gegen den Iran gedrängt. Er forderte auch, ein UN-Waffenembargo im Jahr 2020 nicht wie geplant aufzuheben. Der Iran betrachtet den Ausbau des Raketenprogramms als sein legitimes Recht zur Verteidigung des Landes. Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden führt das Land pro Jahr zwischen 40 und 50 Raketentests durch. Allerdings seien die Raketen so konstruiert, dass sie keine nuklearen Sprengköpfe tragen könnten.

Die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland hatten mit dem Iran 2015 ein Atomabkommen ausgehandelt. Im Kern soll das Land damit auf eine militärische Nutzung des Atomprogramms verzichten und der Westen die wirtschaftliche Isolation der Islamischen Republik im Gegenzug beenden. Die USA hatten im Mai ihren Ausstieg aus dem mühsam ausgehandelten Abkommen erklärt. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und China versuchen seitdem, es dennoch zu retten.

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aurel aurelis 15.12.18 23:20
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