Iran stimmt strengerer Überwachung von Uran-Anlage zu

Foto: Pixabay
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WIEN: Auf Drängen der internationalen Atomwächter macht Teheran ein Zugeständnis. An seiner umstrittenen Produktion von beinahe waffentauglichem Uran hält das Land jedoch vorerst fest.

Der Iran erlaubt die engmaschigere Überwachung einer umstrittenen Uran-Anlage. Teheran habe zugestimmt, dass die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) häufigere und intensivere Kontrollmaßnahmen durchführe, hieß es in einem Bericht von IAEA-Chef Rafael Grossi in Wien.

Grossi hatte dies gefordert, nachdem Teheran Anfang Dezember damit begonnen hatte, die Produktionskapazität für fast atomwaffentaugliches Uran in der unterirdischen Anlage in Fordow deutlich zu steigern. Die Außenministerien von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten diese Woche gemeinsam an Teheran appelliert, die Schritte zum Ausbau der Uran-Anreicherung zurückzunehmen «und seine nukleare Eskalation unverzüglich einzustellen».

Sorge um Herstellung von hoch angereichertem Uran

Schon bislang stellte der Iran Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent her. Vielen Staaten bereitet dies Sorge, da solches Material in kurzer Zeit auf waffentaugliche 90 Prozent angereichert werden könnte. Nach Angaben der IAEA plant der Iran, die monatliche Produktionskapazität für 60-prozentiges Uran von 4,7 Kilogramm auf über 34 Kilogramm hochzufahren. Für eine Atomwaffe wären laut Fachleuten zwischen 40 und 50 Kilogramm dieses Materials nötig.

Die Regierung in Teheran strebt nach eigenen Angaben nicht nach Atomwaffen. Doch vor dem Hintergrund der militärischen Spannungen mit Israel wird die Nukleardoktrin im Iran zunehmend offen diskutiert. Die Möglichkeit eines Ausstiegs aus dem internationalen Atomwaffensperrvertrag steht im Raum, falls scharfe UN-Sanktionen wieder eingeführt würden.

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