Iran informiert IAEA über Überschreitung der Urananreicherung

Foto: epa/Lisi Niesner
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TEHERAN (dpa) - Der Iran hat am Montagmorgen die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien über die Überschreitung des Urananreicherungslimits informiert.

«Mit der Überschreitung der 3,67 Prozent-Grenze wurde schon gestern (Sonntag) begonnen», sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation, Behrus Kamalwandi, dem Staatssender IRIB am Montag. Der Bericht sei der IAEA aber wegen des arbeitsfreien Sonntags erst am Montag überreicht worden. Die Begrenzung der Urananreicherung auf maximal 3,67 Prozent ist eine der wichtigsten Auflagen des Atombkommens, mit dem der Iran am Bau von Nuklearwaffen gehindert werden soll.

Die Führung in Teheran hatte am Sonntag verkündet, die Anreicherung von Uran schrittweise zu erhöhen. Der neue Anreicherungsgrad sei flexibel und liege je nach Bedarf zwischen 3,67 und 20 Prozent, sagte Kamalwandi. Auf 90 Prozent hochangereichertes Uran kann für den Bau von Atombomben benutzt werden.

Das Atomabkommen war 2015 zwischen den UN-Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Deutschland und dem Iran vereinbart worden. Die USA stiegen 2018 einseitig aus dem Abkommen aus. US-Präsident Trump verhängte zudem Sanktionen gegen das Land, die jedem wirtschaftliche Nachteile androhen, der iranisches Öl kauft. Der Iran sieht seine mit dem Abkommen verbundenen wirtschaftlichen Hoffnungen enttäuscht. Vor zwei Monaten hatte Teheran deshalb angekündigt, in Stufen aus dem Deal auszusteigen.

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