Iran-Gespräche: Verhandlungspartner kompromissbereit

Außenansicht des Palais Coburg in Wien, dem Ort bilateraler Treffen für eine mögliche nächste Runde der Gemeinsamen Kommission für den Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA). Foto: epa/Heinz-peter Bader
Außenansicht des Palais Coburg in Wien, dem Ort bilateraler Treffen für eine mögliche nächste Runde der Gemeinsamen Kommission für den Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA). Foto: epa/Heinz-peter Bader

WIEN/TEHERAN: Der Iran und seine westlichen Verhandlungspartner haben sich gegenseitig zu Kompromissbereitschaft bei der Rettung des Wiener Atomabkommens aufgefordert. Am Samstag, dem dritten Tag der wieder aufgenommenen Gespräche in Wien, war weiter völlig unklar, ob die USA und der Iran letzte offene Fragen klären können, um das Abkommen von 2015 wiederherzustellen, das den Bau von iranischen Atomwaffen verhindern soll.

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian betonte am Samstag in Teheran, dass eine Einigung von Washington abhänge. «Die USA sollten eine pragmatische Reaktion auf die konstruktiven Vorschläge des Irans zeigen», sagte er laut seinem Ministerium in einem Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen Wáng Yì. Teheran sei weiter bemüht, bei den laufenden Verhandlungen zu einer «starken und stabilen» Einigung zu kommen.

Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens warnten Iran zuvor, dass der bereits ausverhandelte Text in Wien nicht aufgeschnürt, sondern nur noch einmal besprochen werde. «Der Iran muss sich jetzt entscheiden, ob er eine Lösung abschließen will, solange das noch möglich ist», hieß es aus den Kreisen der Europäer. Teheran solle keine unrealistischen Forderungen stellen. Neben den drei europäischen Staaten und den USA sind auch Russland und China Teil des Abkommens.

Der vorige US-Präsident Donald Trump war 2018 aus dem Pakt ausgestiegen, Teheran hatte daraufhin vereinbarte nukleare Auflagen verletzt. Ohne Einigung wären die Aufhebung der US-Sanktionen und somit ein Ende der extrem hohen Inflation im Iran unmöglich. Diplomatische Lösungen zu weiteren Differenzen über Irans Nahostpolitik, Raketenprogramm und Menschenrechtsverletzungen würden noch weiter in die Ferne rücken.

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