Irak darf vorerst weiter Energie aus dem Iran beziehen

Foto: epa/Ali Abbas
Foto: epa/Ali Abbas

WASHINGTON (dpa) - Der Irak darf trotz der Sanktionen nach dem US-Ausstieg aus dem Atomdeal weitere drei Monate lang Energielieferungen aus dem Iran beziehen. Das bestätigte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag. Die Regelung sei dazu da, die Energieknappheit im Irak zu beseitigen. Gleichzeitig arbeiteten die USA daran, die Energie-Unabhängigkeit des Iraks zu verbessern.

Die USA wollen mit ihren Sanktionen den für den Iran so wichtigen Energiesektor des Landes austrocknen. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang November vergangenen Jahres den Rückzug der USA aus dem Atomdeal mit dem Iran verkündet und gleichzeitig Sanktionen gegen das muslimische Land wieder in Gang gesetzt. Acht Haupt-Abnehmerländern iranischen Öls wurden Ausnahmegenehmigungen erteilt.

Nach US-Medienberichten könnten auch diese Ausnahmegenehmigungen für die Länder Indien, Italien, Griechenland, Südkorea, Japan, Türkei sowie China inklusive Taiwan verlängert werden. Trumps Ziel, die iranischen Ölexporte auf Null zu reduzieren, würde damit weiter in die Ferne rücken.

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Ingo Kerp 22.03.19 06:32
Es ist schon ein unglaublicher Vorgang, das die USA zwei souveränen Staaten vorschreiben, wann und wie lange man Oel vom Nachbarn beziehen darf. Ohne den verlogenen Krieg vom debilen Bush gäbe es so ein Problem heute nicht.