Intersport holt Produktion nach Europa zurück

Logo der Schweizer Intersport PSC Holding AG.
Logo der Schweizer Intersport PSC Holding AG.

BERLIN: Die Eigenmarken des Händlerverbunds werden größtenteils in Fernost produziert. Nun aber rücken neben dem Preis verlässliche Lieferketten in den Fokus. Nicht nur bei Intersport.

Der Sportartikel-Händlerverbund Intersport will seine Eigenmarken weniger in Fernost produzieren lassen, sondern vermehrt in Europa und auch in Nordafrika. Das soll Lieferkettenprobleme und Abhängigkeiten lindern, wie Frank Geisler, Vorstandsmitglied bei Intersport Deutschland, der «Heilbronner Stimme» (Montag) sagte. «Es geht uns beim Thema Produktionsverlagerungen nach Europa, dem sogenannten Nearshoring, nicht nur um schnellere Lieferungen und Reaktionen, sondern auch um eine größere Unabhängigkeit von Asien, um geopolitische Gründe wie Krieg sowie um die Unterstützung der Produktion in Europa», erklärte der Manager.

Er nannte als Beispiel eine Schuhfabrik in der Ukraine, die dort vor Kriegsbeginn eröffnet worden und weiter in Betrieb sei. Auch Socken, Handschuhe und Bandagen der Eigenmarken würden nicht mehr nur in Fernost hergestellt. Produktionen seien in Rumänien sowie in Bulgarien und anderen Balkanstaaten im Aufbau. «Wir denken auch über Afrika nach», erklärte Geisler. «Vor allem in Nordafrika gebe es "ein gewisses Textil-Knowhow aus Tradition".»

Auch der Modekonzern Hugo Boss will wieder mehr in Europa fertigen lassen, außerdem in Amerika. Man wolle stärker dort produzieren, wo die Ware verkauft werde, hatte das Unternehmen kürzlich erklärt. Das Verschicken der Ware von einem Kontinent zum anderen sei nicht mehr zeitgemäß. Ein Motiv seien auch die geopolitischen Spannungen und als Folge daraus der Versuch, Abhängigkeiten zu verhindern.

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