Internationale Klimaaktivisten protestieren mit Thunberg

in Stockholm

In Stockholm spricht Greta Thunberg während einer von Fridays For Future organisierten Global Climate Strike Demonstration. Foto: epa/Etrik Simander
In Stockholm spricht Greta Thunberg während einer von Fridays For Future organisierten Global Climate Strike Demonstration. Foto: epa/Etrik Simander

STOCKHOLM: Wenige Tage vor der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow haben Aktivisten um Greta Thunberg ihrer Forderung nach mehr Klimaschutz noch einmal Nachdruck verliehen. Bei einem Protestmarsch durch Thunbergs Heimatstadt Stockholm waren am Freitag neben Schwedinnen und Schweden auch Klimaschützer aus besonders betroffenen Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika dabei, die in einigen Tagen zur COP26 nach Schottland fahren werden.

Thunberg stellte ein Video online, das einige Hundert vor allem jüngere Demonstranten auf ihrem Zug vom schwedischen Parlament bis zum Vasaparken im Norden von Stockholm zeigte. «Was müssen wir tun? Das Klima retten! Wann? Jetzt!», riefen die Teilnehmer im Chor.

Parallel sollten nach Angaben der Klimabewegung Fridays for Future auch an Hunderten weiteren Orten auf der Welt Proteste stattfinden, darunter viele in Deutschland. Allein in Berlin riefen Tausende Demonstranten die künftige Bundesregierung zu mehr Klimaschutz auf.

Die in Stockholm protestierenden Aktivisten aus aller Welt wiesen unter anderem darauf hin, welch existenzielle Bedeutung der Kampf für das Klima in ihren eigenen Ländern habe. «Es ist so wichtig für Klimaaktivisten und die Jugend aus dem globalen Süden, für Klimagerechtigkeit zu streiken, weil wir diejenigen sind, die heute der Klimakrise begegnen und ihre Folgen bereits sehen», sagte die philippinische Aktivistin Mitzi Jonelle Tan telefonisch der Deutschen Presse-Agentur. «Wir kämpfen nicht für unsere Zukunft, sondern für unsere Gegenwart.»

Deshalb sei es zugleich äußerst wichtig, dass Menschen aus solchen Erdteilen bei der COP26 dabei seien, sagte die 23-Jährige. Die 18-jährige Mexikanerin Adriana Calderon merkte an, dass es für ärmere Weltregionen auch um Sichtbarkeit gehe. «Die Stimmen des globalen Südens, der am stärksten von der Klimakrise betroffen ist, sind so viele Jahre lang ignoriert worden», sagte sie der dpa.

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Thomas Sylten 23.10.21 17:40
@Ingo
Wieso eigentlich sollen die Kids den Job der Verantwortlichen machen -
sie dürfen aber sehr wohl darauf hinweisen, wenn diese ihrer Verantwortung nicht nachkommen.

Wenn andere ihren Job nicht tun und SIE sich darüber beschweren - wäre es für Sie okay wenn man Ihnen dann vorschlüge es doch selber zu tun?

Es gibt ja längst die Technik, und es gibt auch genug Geld, um sie umzusetzen - es gibt nur nicht den politischen Willen, das offensichtlich Nötige zu tun.
Thomas Sylten 23.10.21 17:30
@MM
Doch - die Idee mit dem in die Sonne schießen des Atommülls hatte ich auch mal.
Ist nur so ne Sache mit Murphys Law:
Nur ein Fehlstart (bei tausenden nötigen Starts leider sehr wahrscheinlich) - und der Müll verteilt sich noch besser in der Welt als nach Tschernobyl..

Es bleibt leider eine Mär, dass Atomkraft "sauber" wäre - sie produziert nur kein CO2 im laufenden Betrieb. Aber genug anderen tödlichen Dreck..
Ingo Kerp 23.10.21 14:50
Ist zwar nett, wenn die Kinder protestieren und einen ganzen Katalog von Forderungen stellen. Leider haben sie aber keine Alternativvorschläge, die sich umsetzen ließen, ohne das die Menschheit dadurch Nachteile in ihrem Leben hätten. Beispielsweise Arbeit und damit Geld und Brot verlieren würden.