PORT LOUIS: Die für weiße Sandstrände und kristallklares Wasser berühmte Touristendestination Mauritius hält Wahlen ab. Kurz zuvor sorgte ein Abhörskandal für Wirbel.
Der südostafrikanische Inselstaat Mauritius wählt ein neues Parlament und damit indirekt auch einen Premierminister. Als Favorit bei der Abstimmung gilt die Regierungskoalition Alliance Lepep, angeführt vom amtierenden Regierungschef Pravind Kumar Jugnauth (62). Sie wird herausgefordert von der Oppositionskoalition Alliance du Changement und ihrem Spitzenkandidaten Navin Ramgoolam (77), der bereits zweimal das Amt des Premierministers innehatte.
Ergebnisse werden am Montag oder Dienstag erwartet. Die Partei, die die einfache Mehrheit der 62 Direktmandate erhält, stellt die Regierung und das Staatsoberhaupt.
Die regierende Alliance Lepep verspricht den Aufbau einer grünen Wirtschaft, eine Senkung der Mehrwertsteuer sowie die Erhöhung von Mindestlohn und Renten. Die Oppositionskoalition hat sich in ihrer Wahlkampagne auf Themen wie bessere Gesundheitsversorgung, Einkommenssteuersenkungen sowie niedrigere Strom- und Benzinkosten konzentriert.
Zugang zu sozialen Medien tagelang gesperrt
Vor der Wahl war es in der früheren britischen Kolonie zu einem Abhörskandal gekommen. Illegal aufgezeichnete Unterhaltungen von Politikern, Geschäftsleuten, Journalisten und Vertretern der Zivilgesellschaft hatten sich rasant in sozialen Medien verbreitet. Die nationale Kommunikationsaufsicht ordnete daraufhin an, den Zugang zu sozialen Medien für mehrere Tage zu sperren. Besonders Jugnauth und sein Kabinett waren von dem Skandal betroffen.
Das vor der Küste Ostafrikas liegende Inselparadies im Indischen Ozean mit rund 1,26 Millionen Einwohnern lebt hauptsächlich vom Tourismus. Die kristallklaren Gewässer und kilometerlangen weißen Strände ziehen jährlich mehr Urlauber an als es Einwohner gibt - 1,31 Millionen von Juli 2023 bis Juni 2024. Auch Finanzdienstleistungen tragen stark zur Wirtschaft bei.