Innenministerin Faeser vereinbart Kooperation mit Yad Vashem

Pressekonferenz der deutschen Innenministerin Nancy Faeser. Foto: epa/Andreas Gora / Pool
Pressekonferenz der deutschen Innenministerin Nancy Faeser. Foto: epa/Andreas Gora / Pool

TEL AVIV: Israel bietet viel Expertise im Bereich der Sicherheit, aber auch im Kampf gegen Antisemitismus. Deutschland hofft, davon zu profitieren und setzt auf stärkere Zusammenarbeit - auch in der Ausbildung von Polizisten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat am Dienstag die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Dabei unterzeichnete sie eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in der Polizeiausbildung mit der Gedenkstätte. «Mit dieser Kooperation stärken und ergänzen wir die bestehenden Maßnahmen zur Sensibilisierung für Antisemitismus im Rahmen der Aus- und Fortbildung der Polizeibehörden des Bundes», sagte Faeser. «Für uns und auch für mich persönlich ist es sehr wichtig, das Gedächtnis der Schoah zu bewahren (...).»

Bei der Kooperation geht es demnach um das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei. Zunächst sei ein Online-Pilotprojekt mit Polizisten geplant, hieß es in einer Mitteilung. «Ich fühle mich als Innenministerin der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise verpflichtet, Jüdinnen und Juden zu schützen - in ihrer Würde, in ihrem Glauben, in einem Leben frei von Angst, frei von Gewalt und frei von Diskriminierung», schrieb Faeser in das Gästebuch von Yad Vashem. Sie legte einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des Holocaust nieder.

Die SPD-Politikerin besucht von Montag bis Mittwoch Israel. Sie hatte sich bereits am Morgen mit ihrem israelischen Amtskollegen Omer Bar-Lev getroffen. Wie ein Sprecher der deutschen Botschaft in Tel Aviv bestätigte, ging es bei dem Gespräch um eine Vertiefung der Sicherheitszusammenarbeit beider Länder.

Weitere Themen seien die intensivere Kooperation in der Prävention und Deradikalisierung sowie bei Ermittlungen im Bereich Cyberkriminalität gewesen. Ziel von Deradikalisierung ist laut Ministerium, dass Menschen sich nachhaltig von extremistisch orientiertem Denken und Handeln distanzieren.

Faeser sprach zudem mit dem stellvertretenden Verteidigungsminister Alon Schuster über die Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung und die Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz.

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